Am Abend des 26. Februar starteten die Rettungssanitäter Sonja Galler und Andreas Posch in den Einsatz zu einer werdenden Mutter in Abtenau. Ziel war das Kardinal-Schwarzenberg-Klinikum in Schwarzach. So weit ließ der kleine Tobias es aber nicht kommen und erblickte auf Höhe St. Johann im Rettungswagen das Licht der Welt.
Nach 16 Jahren beim Roten Kreuz Salzburg hat Rettungssanitäter Andreas Posch schon viel erlebt – aber eine Wagengeburt noch nie. „Ich bin selbst Vater von zwei Kindern, bei deren Geburt ich auch dabei war. Aber Tobias‘ Geburt im Rettungswagen war für mich eine Premiere“, erzählt er.
Als die Rettungsmannschaft losfuhr, sah es noch aus, als hätten sie Zeit: „Die Wehenabstände lagen bei fünf Minuten und es gab noch keinen Blasensprung“, erinnert sich Andreas‘ Kollegin Sonja Galler und erzählt weiter: „Der Blasensprung passierte dann während der Fahrt und als ich nachgeschaut habe, konnte ich schon das Köpfchen ertasten. Wir haben also sofort einen Notarzt angefordert.“
Notarzt Dr. Alexander Hlebayna traf die Rettungsmannschaft am Park-and-Ride-Parkplatz in Bischofshofen. Auf Höhe St. Johann war dann klar: Tobias will nicht länger warten. Während der Geburt vertraute Mama Magdalena Lanner der Sanitäterin Sonja an: „Den Tag hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.“
Hinter dem Rettungswagen her folgte der sehr nervöse Papa Christopher Schefbänker: „Ich bin aufgeregt um den Rettungswagen herumgelaufen, drinnen war ja kein Platz für mich“, erzählt der jetzt zweifache Vater über seine Erlebnisse. Mama Magdalena konnte die schnelle Geburt zunächst kaum realisieren: „Die Geburt meiner Tochter war auch sehr schnell, aber damals haben wir es noch bis ins Krankenhaus geschafft.“
Wohlauf und überglücklich
Nach einer kurzen Untersuchung von Mama und Kind stellte der Notarzt schnell fest, dass es beiden gut geht. Nun konnte auch Papa Christopher den Nachwuchs begrüßen, bevor es für alle, nun in etwas entspannterem Tempo, ins Klinikum Schwarzach weiterging.
„Für mich war es auch die erste Geburt im Rettungsdienst“, strahlt Sonja Galler, „ich freue mich sehr, dass es allen gut geht.“ Papa Christopher ist überglücklich über das neue Familienmitglied und sagt lachend: „Ein Mädchen und ein Junge, was will man mehr?“
Mittlerweile sind Magdalena und Tobias bei Papa und der jetzt großen Schwester Vanessa zu Hause. „Für Vanessa ist alles noch etwas neu“, erzählt der stolze Vater, „aber sie freut sich über ihren kleinen Bruder genauso sehr wie wir.“
Foto Credit: Rotes Kreuz Salzburg
Foto (v.l.): Rettungssanitäter Andreas Posch mit Mama Magdalena Lanner, dem kleinen Tobias, seiner großen Schwester Vanessa und Papa Christopher Schefbänker sowie Rettungssanitäterin Sonja Galler.
Salzburg, am 14.03.2022