Zum Welttag der psychischen Gesundheit am 10. Oktober betont das Jugendrotkreuz Kärnten die Bedeutung von Prävention und Ausbildung in Schulen.
Psychische Gesundheit ist kein Randthema mehr – sie betrifft uns alle. Besonders Kinder und Jugendliche stehen zunehmend unter Druck: schulischer Leistungsstress, Unsicherheiten durch Krisen und Konflikte, soziale Medien oder Zukunftsängste belasten viele junge Menschen. Laut Studien zeigt bereits jede:r vierte Jugendliche Anzeichen psychischer Belastung, und die Hälfte aller psychischen Erkrankungen beginnt vor dem 14. Lebensjahr.
Um dem entgegenzuwirken, bildet das Jugendrotkreuz Kärnten seit 2022 Schüler:innen, Lehrkräfte und Fachkräfte in Psychischer Erster Hilfe aus. Das Ziel: Menschen befähigen, psychische Krisen frühzeitig zu erkennen, richtig zu reagieren und Unterstützung einzuleiten.
„Psychische Erste Hilfe ist genauso wichtig wie körperliche Erste Hilfe“, betont HR Ing. Dipl. Päd. Herbert Torta, Landesleiter des Jugendrotkreuzes Kärnten. „Wir vermitteln Jugendlichen und Lehrkräften einfache, praxisnahe Werkzeuge, um mit psychischen Belastungen umzugehen – und tragen damit aktiv zur Entstigmatisierung und Prävention bei.“
Die Schulungen sind modular aufgebaut und umfassen fünf praxisnahe Einheiten:
- BASIC-Workshop: Einführung in das WHO-Modell Look – Listen – Link für Schüler:innen ab 12 Jahren
- INTENSIV-Workshop: Vertiefung zu Themen wie Suizidprävention und Krisenbewältigung
- Schnittstelle Schule: Training für Pädagog:innen zum professionellen Umgang mit psychischen Herausforderungen
- Fachkräfte-Module: Themenschwerpunkte wie Mobbing, Suizidalität und selbstverletzendes Verhalten
- Online-Vernetzung: Austauschplattform mit Expert:innen für Lehrkräfte und Betreuende
Begleitet wird das Programm von Fachleuten aus Psychologie, Psychotherapie und Familienarbeit. Seit Projektstart wurden bereits rund 9.000 Personen pro Jahr erreicht.
Auch Rotkreuzpräsident Dr. Martin Pirz sieht in der Psychischen Ersten Hilfe ein Modell für nachhaltige Gesundheitsförderung: „Wir wollen, dass psychische Gesundheit in Schulen genauso selbstverständlich thematisiert wird wie körperliche Erste Hilfe. Prävention beginnt mit Bewusstsein – und mit Wissen, wie man helfen kann.“
Ermöglicht wird die Weiterentwicklung des Projekts durch die Unterstützung der „100 Jahre Kelag Gemeinnützigen Privatstiftung“, die mit ihrer Förderung den Ausbau des Angebots absichert.
Tipp zum Welttag der psychischen Gesundheit:
 Im Podcast des Roten Kreuzes steht die Entstehung, Wirkung und Zukunft der Psychischen Ersten Hilfe im Fokus:
 👉 roteskreuz.at/podcast/psychische-erste-hilfe
Foto: reneknabl.com
 
             
   
            
            
          