Wir sind da Ö Österreich

Geglückte Familienzusammenführung nach acht Jahren

Pünktlich zu Weihnachten sorgte der Rotkreuz-Suchdienst für ein Wiedersehen zwischen Mutter und Tochter: nach acht Jahren der Trennung. Hier gibt es die ganze Geschichte.

Mutter und Tochter treffen sich nach 8 Jahren der Trennung am Flughafen Wien-Schwechat wieder

Mona ist 2014 als Flüchtling nach Österreich gekommen und hat hier um Asyl angesucht. Sie musste den Iran verlassen, weil sie 2012 zum Christlichen Glauben konvertiert ist und ihr Leben im Iran daher in ständiger Gefahr war. Im selben Jahr zerbrach auch ihre Ehe, da ihr Mann ihre Entscheidung nicht verstehen konnte. Die beiden hatten zu dieser Zeit allerdings schon eine 10-jährige Tochter namens Sevda, nach der Trennung konnte Mona ihre Tochter nicht mehr besuchen oder mit ihr telefonieren. 

2015 fand Mona Anschluss in einer oberösterreichischen Kirchengemeinde, wo sie begann, regelmäßig für ein Wiedersehen zu Beten. Bereits kurz darauf erhielt Mona einen Anruf von ihrem Ex-Mann, der ihr mitteilte, dass Sevda gerne mit ihrer Mama reden würde. Von da an telefonierten Mutter und Tochter alle paar Wochen miteinander. Nach zwei Jahren meinte Monas Ex-Mann plötzlich, dass Mona ihre Tochter aus dem Iran holen dürfe. Als Asylwerberin konnte Mona aber Österreich nicht verlassen - eine Reise in den Iran bleibt natürlich auch jetzt mit ihrem positiven Bescheid nach wie vor zu gefährlich.

Ende 2019 – nachdem Mona im Sommer erneut geheiratet hatte – entschied ihr Ex-Mann doch noch, dass Sevda bei ihm zu bleiben habe. Als Mona Anfang dieses Jahres nun aber ihren positiven Bescheid in Österreich erhielt, schöpfte sie neue Hoffnung. Sofort sendete sie alle notwendigen Dokumente an die iranische Botschaft und an ihre Tochter. Am 18. März hätte ihre Tochter einen Termin bei der iranischen Botschaft erhalten. Am 16. März wurde dieser Termin allerdings wegen der Corona-Maßnahmen gecancelt. Wieder blieb Mutter und Tochter für einige Monate nur ihre starke Hoffnung.

Am 18. Oktober 2020 bekam Sevda endlich einen Anruf von der iranischen Botschaft. Inzwischen ist sie volljährig und darf laut dem iranischen Recht selber entscheiden, bei welchem Elternteil sie gerne leben möchte. Trotzdem gab es noch einmal einen Wehmutstropfen: Sevda bekam die Auskunft, dass sie ca. 5-6 Monate auf den Bescheid der iranischen Botschaft zu warten habe. Ein letztes Mal versuchte ihre Mutter Mona alle Kräfte zu aktivieren. Ein weiteres Weihnachtsfest ohne ihre geliebte Tochter möchte sie nicht erleben müssen. Am 9. Dezember wurde Mona nun vom Suchdienst des Roten Kreuzes benachrichtigt, der sie schon seit längerem begleitete, dass Sevda schon am 17. Dezember in einer iranischen Airline am Wiener Flughafen landen wird. Mutter und Tochter werden am Heiligen Abend nach achtjähriger Trennung wieder vereint sein!

Für Mutter rund Tochter ein wahres Weihnachtswunder!

 

Text: Johanna Grünbacher

Mona möchte sich von ganzem Herzen bei Frau Barbara Mitterndorfer-Ehrenfellner vom Verein Zu-Flucht, bei Frau Ferda Kuzeyi (vormals Acikgöz) vom Roten Kreuz Suchdienst OÖ und Herrn Werner Eisinger aus ihrer Kirchengemeinde bedanken! Wenn viele Hände zu helfen bereit sind, kann ab und zu doch ein Weihnachtswunder ermöglicht werden.

Sie sind hier: