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Ein Mann hält einen kleinen Jungen im Arm

Ein Land in Trümmern – Verheerende Erdbebenserie in Afghanistan

Nach dem schweren Erdbeben vom 31. August ist vom afghanischen Dorf Masoud im Distrikt Nurgal (Region Kunar) nichts mehr, wie es war. Häuser liegen in Trümmern, Straßen sind unpassierbar geworden, die Bewohner:innen stehen vor dem  Nichts. Das Beben forderte in der abgelegenen Bergregion über 2.200 Todesopfer. In Masoud allein kamen rund 60 der 1.000 Einwohner:innen ums Leben, etwa 130 wurden verletzt, als mehrere Lehm- und Steinhäuser in sich zusammenfielen.

Eindruck vor Ort: Zerstörung und Leid

Eine Mitarbeiterin des Roten Halbmonds steht vor den Trümmern eines Wohnhauses

Ein Team des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) konnte das Dorf wenige Tage später erreichen und wurden Zeugen der unfassbaren Zerstörung vor Ort. Die Menschen schlafen unter freiem Himmel oder in behelfsmäßigen Lagern, ohne ausreichend Nahrung, sauberes Wasser oder medizinische Versorgung. Viele sind schwer traumatisiert und haben Sorge, in die einsturzgefährdeten Häuser zurückzukehren,  Nachbeben sind weiterhin eine ernstzunehmende Bedrohung.

Dawood Shah verlor neun Familienmitglieder, darunter seine Frau, Kinder, Mutter und seinen Bruder. „Die Menschen haben keine Häuser und kein Essen mehr. Alles, was wir hatten, liegt unter den Trümmern begraben. Es ist nichts mehr übrig“, schildert er die tragische Situation vor Ort.

Auch der Zugang zu den Betroffenen gestaltete sich als enorme Herausforderung: Erdrutsche blockierten Straßen, in manchen Gebieten konnten Verletzte nur per Hubschrauber evakuiert werden. „Wir mussten drei Stunden zu Fuß gehen, und als wir ankamen, sah es aus wie am Tag des Jüngsten Gerichts“, berichtet Assadullah, ein Bewohner des Nachbardistrikts Dara Noor.

Medizinisches Personal am Limit

Ein Mann sitzt neben einem kleinen Jungen an einem Krankenhausbett

Trotz aller Herausforderungen vor Ort wurde medizinische Nothilfe durch das Rote Kreuz organisiert. Das IKRK versorgte regionale Krankenhäuser in Nangarhar und Kunar mit Verbandsmaterial, Infusionssets und Hilfsgütern. Gleichzeitig wurde der Rettungsdienst in Kabul mit zusätzlichen Fahrzeugen unterstützt, die mobilen Teams des Afghanischen Roten Halbmondes sind seit dem Beben in den betroffenen Gemeinden vor Ort unterwegs, um den Menschen dort täglich medizinische Hilfe zu ermöglichen.

„Allein infolge des Erdbebens haben wir bisher rund 1.100 Verletzte versorgt“, so Fahimullah, Leiter des Krankenhauses in Nangarhar. Viele Patienten leiden unter Brüchen im Bereich der Wirbelsäule, Arme oder Beine und benötigen langfristige medizinische Betreuung. Spezialisierte Teams aus dem Rehabilitationszentrum des IKRK in Jalalabad kümmern sich vor Ort um Physiotherapie, um Spätfolgen dieser schweren Verletzungen zu lindern oder verhindern.

Lebensgrundlagen unter Trümmern begraben

Achille Després, Mitarbeiter des IKRK, spricht mit einem Betroffenen

Neben dem menschlichen Leid trifft die Katastrophe auch die wirtschaftliche Grundlage vieler Familien: Die Mehrheit der Bevölkerung lebte von Viehzucht, doch viele Tiere wurden durch das Beben getötet. Wasserleitungen und Bewässerungskanäle sind zerstört, Nahrungsmittel und Unterkünfte sind knapp. In den Straßen sind Frauen und Kinder auf Betteln angewiesen, um zu überleben.

Achille Després vom IKRK hat das Krisengebiet besucht. Er sieht dringenden Handlungsbedarf und appelliert an die internationale Gemeinschaft:
„Diese Gemeinden haben nicht nur dieses verheerende Erdbeben erlebt, sondern auch Jahrzehnte bewaffneten Konflikts und die Folgen des Klimawandels. Sie brauchen dringend unsere Hilfe!“

19.09.2025

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