Wir sind da Ö Österreich
Das Logo des Roten Kreuzes Logo Slogan Aus Liebe zum Menschen unten
Zwei Männer in Schutzanzügen bereiten Desinfektionsmittel vor
Medizinisches Personal in Schutzanzügen (Symbolfoto)

Sudans Kampf an zwei Fronten: Cholera-Epidemie verschärft humanitäre Katastrophe

Während der bewaffnete Konflikt im Sudan weiterhin verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung hat, breitet sich eine zweite tödliche Krise aus: die schlimmste Cholera-Epidemie seit Jahren. Mehr als 2.500 Menschen sind an der hoch ansteckenden Krankheit verstorben, über 100.000 Verdachtsfälle wurden bereits gemeldet. In dem Land, in dem mehr als 80 Prozent der Gesundheitseinrichtungen nicht mehr funktionieren und der Zugang zu sauberem Wasser vielerorts unmöglich ist, breitet sich die Krankheit mit erschreckender Geschwindigkeit aus.

Der Kollaps der Infrastruktur als Nährboden für Cholera

Mitarbeiter des Roten Kreuzes verteilen Elektrolytgetränke
Mitarbeiter des Roten Kreuzes verteilen Elektrolytgetränke

Seit dem Ausbruch der Kämpfe im April 2023 zwischen den sudanesischen Streitkräften (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) ist die lebenswichtige Infrastruktur des Landes weitgehend zerstört. Krankenhäuser, Wasserleitungen und Stromnetze liegen brach, Millionen Menschen sind auf der Flucht. In diesem fragilen Kontext findet die Cholera einen idealen Nährboden. Die durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragene bakterielle Infektion führt zu schwerem Durchfall und kann unbehandelt rasch tödlich verlaufen.

„Sudan steht vor seinem schlimmsten Choleraausbruch seit Jahren“, warnt José Luis Pozo, Einsatzleiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) im Sudan. Die Kombination aus zerstörter Infrastruktur, mangelndem Zugang zu sauberem Wasser und fehlender medizinischer Versorgung verschärft die Situation täglich.

Einsatz unter schwierigsten Bedingungen

Mitarbeiter:innen des Roten Kreuzes bei einem Feldspital
Mitarbeiter:innen des Roten Kreuzes bei einem Feldspital

In Al Jazeera East Hospital in Al Bashraga kämpfen Ärzt:innen und Pflegekräfte gegen die Zeit. Mit Spezialflüssigkeiten zum Trinken und Infusionen versuchen sie, das Leben der Erkrankten zu retten. Doch das medizinische Personal arbeitet am Limit. Abbas Mubarak, stellvertretender Direktor für Gesundheitseinsätze in Gedaref, spricht von enormem Druck: „Wir setzen alles daran, die Kapazitäten unseres Personals und unserer Einrichtungen zu erhöhen, um weitere Patient:innen versorgen zu können.“

Für Betroffene wie den jungen Mutasim Azhari ist die Krankheit nicht nur eine physische Belastung, sondern auch eine psychische. „Ich wurde gemeinsam mit meinem Bruder in ein Cholera-Zentrum eingeliefert. Das Personal hat alles versucht, um mich gesund zu pflegen. Es war das erste Mal, dass ich mich mit Cholera infiziert hatte. Ich wusste, was das bedeutet, darum hatte ich große Angst.“

Regionale Schwerpunkte und gezielte Hilfe

Eine Person im Schutzanzug versprüht eine Chlorlösung
Zur Desinfektion wird eine Chlorlösung versprüht (Symbolfoto)

Besonders kritisch ist die Lage in den Bundesstaaten Khartoum, Gedaref, Nord- und Ostdarfur sowie Sennar. Hier trifft die Krankheit auf bereits massiv unterernährte Bevölkerungsgruppen. Das IKRK konzentriert seine Hilfe vor Allem auf diese Regionen: In enger Zusammenarbeit mit der sudanesischen Rothalbmondgesellschaft und lokalen Behörden konnten bislang rund 18.000 Patient:innen medizinisch versorgt werden.

Ein Beispiel dafür ist der Ort Tawila in Nord-Darfur, wo rund 82.000 Binnenvertriebene mit Hygienekits und sauberem Trinkwasser versorgt und durch Aufklärungskampagnen erreicht wurden. Auch Desinfektion in besonders gefährdeten Gebieten sollen helfen, die Ausbreitung einzudämmen.

Wie helfen Rotes Kreuz und Roter Halbmond?

Ein Kind hält einen Aufkleber mit Tipps zur Krankheitsprävention
Aufkleber mit Tipps, wie man sich vor einer Infektion schützen kann (Symbolbild)

Inmitten von Konflikt, Vertreibung und Epidemie leistet das Internationale Komitee des Roten Kreuzes in enger Zusammenarbeit mit dem Sudanesischen Roten Halbmond lebensrettende Hilfe. Neben der direkten medizinischen Versorgung arbeitet das Rote Kreuz an der Wiederherstellung von Wasserzugängen, verteilt Hygieneartikel und führt gezielte Informationskampagnen durch, um die Bevölkerung über Prävention und Frühwarnzeichen aufzuklären. Besonders wichtig ist dabei die Unterstützung von Gesundheitspersonal, das unter schwierigsten Bedingungen Erkrankte versorgt.

Zudem ruft das IKRK alle Konfliktparteien dazu auf, Zivilpersonen sowie lebenswichtige Infrastruktur zu schützen. Diese Grundvoraussetzungen sind lebensnotwenig für die geschwächte Bevölkerung.

Hilfe inmitten der Krise

Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes im Gespräch mit einem Mann
Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes im Gespräch mit einem Mann

Die Lage im Sudan bleibt dramatisch. Während der bewaffnete Konflikt das öffentliche Leben lähmt, fordert die Cholera täglich neue Opfer. Durch den engagierten Einsatz von Rotem Kreuz und Rotem Halbmond erhalten zehntausende Menschen eine Chance auf Überleben und einen Funken Hoffnung inmitten der Krise.

Spendenzweck

Sudan

Am 15. April 2023 begann der bewaffnete Konflikt im Sudan. Millionen Menschen kämpfen täglich ums Überleben. Das Rote Kreuz unterstützt vor Ort mit psychologischer Hilfe, Bargeldhilfe, Hilfsgütern, Lebensmitteln, Trinkwasser und Familienzusammenführung.

Betrag

Bitte nur ganze Eurobeträge. Danke!
Euro

19.09.2025

JETZT HELFEN!

Spendenzweck

Sudan

Am 15. April 2023 begann der bewaffnete Konflikt im Sudan. Millionen Menschen kämpfen täglich ums Überleben. Das Rote Kreuz unterstützt vor Ort mit psychologischer Hilfe, Bargeldhilfe, Hilfsgütern, Lebensmitteln, Trinkwasser und Familienzusammenführung.

Betrag

Bitte nur ganze Eurobeträge. Danke!
Euro

Newsletter

abonnieren - nichts verpassen

Sie sind hier: