Auch die seelische Not ist groß. Dr. Sally, Psychologin im Spital, betreut täglich Kinder, die Angehörige verloren haben oder selbst verletzt wurden. Einer von ihnen: ein sechsjähriger Bub, der Mutter, Vater und Schwester verlor – und tagelang in Stille verweilte, unfähig zu begreifen, was geschehen war. „Wir begannen mit kleinen Dingen“, sagt Sally. „Ein Glas Wasser. Ein Stift. Eine Zeichnung.“
Wie hilft das Rote Kreuz, der Rote Halbmond?
Das Feldspital des IKRK in Rafah ist das Rückgrat der medizinischen Versorgung im Süden Gazas. Hier arbeiten internationale und lokale Teams unter Lebensgefahr. Physiotherapeut:innen helfen bei der Wundversorgung, Reinigungskräfte tragen Verletzte auf Tragen, Hebammen leisten Geburtshilfe unter Beschuss.
Auch der Palästinensische Rote Halbmond (PRCS) ist im Dauereinsatz – mit nur noch 22 funktionierenden Rettungswagen, weil Treibstoff und Ersatzteile fehlen. Dennoch retten die Teams Tag für Tag Leben, bringen Verletzte ins Spital und verteilen Nothilfe, wo sie nur können.
Doch ohne sicheren humanitären Zugang, ohne Treibstoff, Wasser, Medikamente und Lebensmittel wird ihre Hilfe bald nicht mehr ausreichen.