Das Rote Kreuz Niederösterreich blickte im Rahmen der 159. Generalversammlung im Minoritenkloster in Tulln auf ein intensives Jahr 2024 zurück. Die sieben Grundsätze – Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität – bilden dabei das Fundament des Handelns der Rotkreuz-Mitarbeiter:innen. Besonders in herausfordernden Situationen wie dem Hochwasser-Einsatz ab 11. September 2024 zeigt sich, wie tragfähig und verbindend diese Prinzipien sind. Mehr als 2.600 engagierte Rotkreuz-Helfer:innen waren damals im Einsatz, um zu evakuieren, zu versorgen, zu trösten – und Mut zu geben.
Als Ehrengäste konnte das Rote Kreuz Niederösterreich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner Landesrat Anton Kasser, Landesrätin Eva Prischl, Landesrat Martin Antauer, Präsident Johannes Pressl, Gemeindebund, Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl, Stadträtin Paula Maringer (Stadtgemeinde Tulln), den Stv. Militärkommandant Oberst Michael Lippert, Landespolizeidirektor-Stv. GenMjr Manfred Aichberger, OBR Christian Burkhart, NÖ Landesfeuerwehrverband, Präsident Hannes Sauer, Arbeiter-Samariter-Bund Österreich, Landesverband Niederösterreich, Präsident Markus Schimböck, Österreichische Wasserrettung, Landesverband Niederösterreich und Präsident Univ.-Prof. Gerald Schöpfer, Österreichisches Rotes Kreuzes begrüßen.
„18.721 engagierte Freiwillige, 1.718 Hauptberufliche, 796 Zivildienstleistende sowie 413 Teilnehmende des Freiwilligen Sozialjahres leisten einen wichtigen Beitrag zum Gemeinwohl – sei es im Rettungs- und Krankentransportdienst, in der Katastrophenhilfe, der sozialen Betreuung oder im Jugendrotkreuz“, betont Präsident Hans Ebner, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Als Rotes Kreuz sind wir da, um zu helfen. Ohne Wenn und Aber. Das tun wir aus tiefster Überzeugung, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr.“
„Wir betreiben an 136 Stützpunkten Rettungsdienst, Gesundheits- und Soziale Dienste und Jugendarbeit, wir sind dort, wo der Bedarf gegeben ist und das Ehrenamt in der Bevölkerung eingebettet ist“, sagt Ebner. Im Rettungsdienst wurden im Jahr 2024 insgesamt 925.516 Menschen versorgt und das Telenotarzt-System auf einen 24-Stunden-Betrieb ausgebaut. „Leben retten ist unser Auftrag. Wir betreiben seit 120 Jahren Rettungsdienst und seit 35 Jahren Notarztdienst in Nö. Wir sind somit seit Jahrzehnten kompetenter Partner der öffentlichen Hand als Auftraggeber.“ In den Gesundheits- und Sozialdienst wirkt das Rote Kreuz der Armut entgegen und übernimmt damit Aufgaben der Kommunen und Gemeinden – beispielsweise durch die Ausgabestellen der Team Österreich Tafel, der Sozialbegleitung oder der Spontanhilfe. Ein Beispiel: pro Woche verteilet das Rote Kreuz 38,6 Tonnen Lebensmittel an den Ausgabestellen. „
Außerdem ermöglichen die Rotkreuz-Teams zahlreichen Senior:innen ein Altern in Selbstbestimmtheit und Würde und bietet ein breites Angebot wie Betreutes Reisen, Hauskrankenpflege, Rufhilfe, Zu Hause Essen und vieles mehr. Auch hier ein Beispiel: 10.930 Menschen tragen die Rufhilfe-Uhr des Roten Kreuzes – damit ist das Rote Kreuz „nur einen Knopfdruck weit entfernt“ wenn Hilfe nötig ist.
Aber auch die Jugendarbeit und Jugendförderung wird beim Roten Kreuz in NÖ groß angeschrieben. „Durch Abhalten von Jugendlagern und Jugendbewerben und Gruppenstunden wecken wir frühzeitig die Begeisterung für das Helfen und das Miteinander“, meint Ebner.
Im Rahmen der Generalversammlung unterstrich Präsident Ebner im Zuge seines Berichts die wertschätzende Zusammenarbeit mit den Entscheidungsträger:innen des Landes NÖ, des Gemeinde- und des Städtebundes wie auch mit dem Team des Roten Kreuzes selbst: „Intensive Monate liegen hinter uns, aber nun konnten wir im Rahmen der Finanzierung des Rettungsdienstes eine Einigung erzielen, dafür möchte ich Danke sagen“, sagt Ebner. „Jeder Euro, der in die Rettungsorganisationen investiert wird, wird vielfach verzinst zurückgegeben – als gute und nachhaltige Investition in die Sicherstellung der Versorgung der Menschen in NÖ, in die heimische Wirtschaft, in die Freiwilligkeit, in die hauptberuflichen Mitarbeiter:innen und damit auch in die Erhaltung von Arbeitsplätzen. Danke für die Zeit, die von allen Seiten investiert wurde, den Lösungswillen und das erreichte Ergebnis.“
Hohe Auszeichnungen verliehen
Für seine besondere Leistung im Rahmen seiner langjährigen Rotkreuz-Tätigkeit wurde Michael Dorfstätter, Rotes Kreuz Mödling, mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Im Rahmen der Kellner-Stiftung, wurden Martina Schuch, Luna Macho, Andreas Jauschnik und Caroline Schalhaas auf die Bühne geholt. Hans Kellner (1929-2005) war ab 1972 Vizepräsident und von 1983 bis 1999 Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich sowie von 1994 bis 1999 Vizepräsident des Österreichischen Roten Kreuzes. Anlässlich seines 70. Geburtstages wurde eine Stiftung ins Leben gerufen, mit der Rotkreuz Mitarbeiter*innen für ihre herausragenden Leistungen und ihr Engagement im Rahmen des Roten Kreuzes geehrt werden.
Neben der Kellner-Stiftung wurden jene Künstler:innen ausgezeichnet, die seit vielen Jahren die Kinderburg Rappottenstein im Rahmen des Benefizkonzertes unterstützen. Präsident Ebner bedankte sich mit der Überreichung des Verdienstzeichens in Silber bei Ramesh Nair, Lukas Perman, Marjan Shaki, Clemens Schaller und Stephanie Wanasek-Stauffer (Missy May).