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Die Geschichte des Roten Kreuz Langenlois

Die Geschichte des Roten Kreuzes in Langenlois setzt lange vor der formalen Bezirksstellen-Gründung ein. Bereits 1881 verweisen Protokolle der Turnerfeuerwehr darauf, dass sanitäts- und rettungsdienstliche Aufgaben zunächst von der Feuerwehr getragen wurden. Dieses bürgerschaftliche Modell war im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert weit verbreitet: Feuer- und Turnerwehren sorgten für Erste Hilfe und Transporte, bis sich eigenständige Rotkreuz-Strukturen etablierten. In Langenlois legte diese Vorphase den organisatorischen und personellen Grundstein für die spätere Institutionalisierung.

Spätestens 1927 ist die Rotkreuz-Präsenz als Bezirksstelle dokumentiert (Topothek-Beleg). In der Zwischenkriegszeit vollzog sich damit der Übergang von informellen Lösungen zu einer dauerhaft organisierten Versorgung: standardisierte Ausbildung, geregelte Alarmierung und zunehmend motorisierte Rettungsmittel erhöhten Verfügbarkeit, Qualität und Reichweite der Hilfe.

Die Zäsur von 1938 prägte auch Langenlois: Das Österreichische Rote Kreuz wurde in das Deutsche Rote Kreuz eingegliedert, der lokale Zweigverein aufgelöst und die Zuständigkeit für den Gerichtsbezirk der Kreisstelle Krems zugeordnet. Nach 1945 folgten Reorganisation und Wiederaufbau: mehr Ausbildung, ein modernerer Fuhrpark sowie die Einbettung in landesweite Alarmierungs- und Dispositionsstrukturen.

 

Anschaulich wird die Entwicklung an den Standorten der Bezirksstelle. Von 1965 bis 1984 diente ein Provisorium im Rathaus – eine adaptierte Garage mit Büroraum – als Heimstätte. Eine der ersten Maßnahmen der damaligen Leitung war der Ersatz eines Jeeps durch einen neuen VW-Rettungswagen, ein klares Signal für Professionalität und Einsatzbereitschaft. Im Anschluss übersiedelte die Bezirksstelle in ein eigenes Haus in der Bahnstraße. Planung, Bau beziehungsweise Adaptierung und die Inbetriebnahme markierten einen wichtigen Schritt: mehr Platz für Fahrzeuge, Schulung und Material, bessere Erreichbarkeit und effizientere Abläufe im Tag- und Nachtdienst. Später folgte die Realisierung des heutigen Sitzes in der Kamptalstraße 83 (als Teil des 2002 eröffneten Sicherheitszentrums in Langenlois). Mit der Übersiedlung entstanden moderne Stellplatz- und Lagerbereiche, gut ausgestattete Schulungsräume, Dienstführungs- und Dispositionsbüros sowie verbesserte Infrastruktur für Hygiene, Medizinprodukte und Fahrzeugwartung. 

Parallel entwickelte sich die technische und organisatorische Einbindung weiter: vom lokalen Telefonbetrieb und hausinternen Diensten hin zu strukturierten Alarmierungswegen, inklusive der Einbindung in die medizinische Notrufnummer 144 und die landesweite Leitstelle Niederösterreich. Diese Standardisierung – mit Leitstellenanbindung, Funk und digitaler Alarmierung – erhöhte Erreichbarkeit, Dispositionsgeschwindigkeit und Koordinationsqualität spürbar.

 

Seit den 1970er- und 1980er-Jahren wuchs das Leistungsspektrum kontinuierlich. Mit dem Wechsel vom Rathaus-Interim in die Bahnstraße und später in die Kamptalstraße wurden Kapazitäten ausgebaut: 24/7-Rettungs- und Krankentransport, Sanitätsdienste bei Veranstaltungen, Erste-Hilfe- und Sanitäterausbildung, Katastrophenhilfe, Gesundheits- und Sozialdienste sowie eine aktive Jugendarbeit. Zugleich wurden Fuhrpark und Ausbildung professionalisiert, Qualitätsmanagement und Hygieneprozesse implementiert und die Zusammenarbeit mit der Leitstelle vertieft, um eine zuverlässige Versorgung im gesamten Bereich sicherzustellen.

Gesteuert wird diese Entwicklung von einer ehrenamtlich gewählten Bezirksstellenleitung, die Strategie, Mitgliederentwicklung, Finanzen und die Vertretung nach außen verantwortet. Operativ arbeiten hauptberufliche Dienstführung, Dienstplanung, Qualitätsmanagement sowie Funktionsträger für Medizinprodukte und Hygiene eng zusammen. Aus der jüngeren Geschichte ragen mehrere Stationen hervor: die langjährige Prägung durch Hans Ebner wird nun durch Bezirksstellenleiter Lukas Hausdorf weitergeführt geführt; die Leitung umfasst weitere ehrenamtliche Führungspersonen – unter anderem Thomas Gotthard und David Himmetzberger als Stellvertreter– sowie kommunale Vertreterinnen und Vertreter und engagierte Mitglieder des Bezirksstellenausschusses. Frühere Amzeiten spiegeln sich bis heute, etwa in Fahrzeugbeschaffungen, die Adaptierungen im Rathaus, die Übersiedlung in die Bahnstraße und die Projektierung beziehungsweise den Umzug in die Kamptalstraße. So wird sichtbar, wie eng Führungswechsel, Finanzierung, Bauprojekte und organisatorische Entwicklung miteinander verflochten sind.

 

Das Zusammenspiel von Ehrenamt und Hauptberuf erweist sich als bewährtes Doppel: Freiwillige leisten den Großteil der Einsatzstunden, tragen Sanitätsdienste, Ausbildung und Katastrophenhilfe und verankern das Rote Kreuz im Gemeinwesen. Hauptberufliche Teams sichern den 24/7-Regelbetrieb, übernehmen Disposition, Hygiene- und Medizinproduktelogistik, Fahrzeug- und Infrastrukturmanagement und gewährleisten hohe Qualitätsstandards.

 

Vom bürgerschaftlichen Anfang bei der Feuerwehr (seit 1881 dokumentiert) über die institutionelle Festigung spätestens 1927, die Zäsur 1938/45 und den Wiederaufbau bis zu den Professionalisierungsschüben der 1960er bis 1980er Jahre und der heutigen, vernetzten Bezirksstelle an der Kamptalstraße 83 (Sicherheitszentrum) zieht sich ein klarer roter Faden: kontinuierlicher Ausbau von Infrastruktur und Ausbildung, Stärkung der Leitungs- und Gremienarbeit, die Einbettung in die landesweite Leitstelle (144) und die konsequente Ausrichtung an den Rotkreuz-Grundsätzen Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. Die Stationen Rathaus, Bahnstraße und Kamptalstraße markieren Meilensteine auf diesem Weg – getragen von engagierten Bezirksstellenleiterinnen und -leitern, einem starken Ehrenamt und einer professionellen Dienstführung

Rotes Kreuz Langenlois

Langenlois

Rotes Kreuz Langenlois

Kamptalstraße 83
3550 Langenlois

Mo - So: 07:00 - 19:00

langenlois@n.roteskreuz.at