Seniorenbetreuung in der digitalen Welt von morgen
Rotes Kreuz startet Rufhilfe-Kampagne
Die neue Rufhilfe-Uhr vom Roten Kreuz NÖ.
Die gute und sichere Betreuung der Senior_innen ist eine der größten Herausforderungen, der sich die Gesellschaft aktuell stellen muss, gleichzeitig gewinnt die Digitalisierung gerade auch in dieser Zielgruppe immer mehr an Bedeutung. Einerseits ist hier das Thema Sicherheit – zuhause und unterwegs – ein großes Thema, andererseits gibt es bereits viele andere Hilfsmittel wie beispielsweise der Einsatz von Tabletts für Gedächtnistrainings, die vielen Senior_innen auch den Einstieg in die digitale Welt von morgen ermöglichen.
„In der Seniorenbetreuung bekommt die Digitalisierung eine immer größere Bedeutung“, erklärt Präsident Josef Schmoll, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Hier geht es vor allem um Unterstützung und Sicherheit – denn eines ist klar: durch Digitalisierung kann vieles erreicht, aber sicherlich nicht der Faktor Mensch ersetzt werden. Es bedarf dem Zusammenwirken unterschiedlichster Ansätze, um die aktuelle Situation in der Pflege nachhaltig zu verbessern.“
„Wir wissen, dass der Großteil der niederösterreichischen Bevölkerung zuhause in den eigenen vier Wänden alt werden möchte. So werden derzeit bereits über 90 Prozent aller Pflege- oder Betreuungsbedürftigen zu Hause betreut. Das Rote Kreuz ist uns im Niederösterreichischen Sozialbereich seit vielen Jahren verlässlicher und starker Partner. Bei der Betreuung unserer Niederösterreicherinnen und Niederösterreich zuhause in ihren eigenen vier Wänden gibt es zahlreiche Aspekte, die berücksichtigt werden müssen, um das Altern zuhause möglichst angenehm zu gestalten. Besonders wichtig sind etwa die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Klientinnen und Klienten. Viele Menschen fühlen sich im hohen Alter unsicher, wenn sie alleine sind“, so Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und ergänzt: „Mehrere tausende Geräte sind bereits im ganzen Land im Einsatz und haben schon zahlreichen Seniorinnen und Senioren aus misslichen oder gefährlichen Lagen geholfen. Die Möglichkeit rund um die Uhr professionelle Unterstützung bei seiner Seite zu haben und das Wissen auch in Notfallsituationen einen direkten Ansprechpartner zu haben, sind für viele schlagende Argumente sich für dieses Angebot zu entscheiden. Um ganz im Sinne der Digitalisierung am Puls der Zeit zu bleiben, wurde das Angebot der Rufhilfe nun auf den neuesten und modernsten Stand der Technik gebracht.“
Das Rote Kreuz Niederösterreich betreute im Jahr 2020 1.604 Personen im Bereich Pflege und Betreuung, darunter sind die mobile Hauskrankenpflege, die Tagesstätte sowie die Hilfe im Alltag subsumiert – Tendenz steigend. „Unsere Betreuungsangebote setzen aber bereits viel früher an – egal ob Seniorencafes, Betreute Reisen, Besuchsdienste oder Bewegungsangebote, die Leistungen unserer Mitarbeiter_innen sind sehr gefragt“, sagt der Präsident. „Das geht hin bis zu Essenszustellung, Pflegemittelverleih und eben der Betreuung durch mobile Hospizteams. Um den Menschen aber auch ein sicheres Leben zuhause zu ermöglichen, gewinnt die Rufhilfe immer mehr an Bedeutung.“
Die COVID-19-Pandemie hat gleichzeitig gezeigt, wie wichtig es ist, über Alternativen nachzudenken. Gerade in den vergangenen beiden Jahren waren viele Menschen auf sich allein gestellt, gleichzeitig war etwa das Rote Kreuz Niederösterreich bemüht, Leistungen in digitaler Form zu ermöglichen: Telefonischer Besuchsdienst oder Online-Treffen zum Seniorennachmittag wurden ins Leben gerufen, um den wichtigen Sozialkontakt zu ermöglichen. Neue Kommunikationsmöglichkeiten gewinnen gerade in der Seniorenbetreuung an Bedeutung. Mit einem Pilotbetrieb im Bezirk Neunkirchen setzt sich das Rote Kreuz Niederösterreich zudem mit den Möglichkeiten des Einsatzes von Tabletts für Gedächtnistrainings auseinander. „Wir müssen in der Digitalisierung Schritte setzen, um den Senior_innen so lange wie möglich ein gesundes und selbständiges Leben zu ermöglichen, aber auch um uns als Gesellschaft mit den Veränderungen der Pflege- und Betreuungslandschaft auseinanderzusetzen und ergänzende Möglichkeiten zu finden.“
Rufhilfe – modern und zeitgemäß
Das Rote Kreuz Niederösterreich setzt nun den nächsten Schritt in der Digitalisierung und stellt das neue Rufhilfe-Gerät im Rahmen einer Kampagne vor: „So a Bledsinn, I hab eh immer mei Handy dabei“ sagt die ältere Dame auf dem Plakat – und die Frage stellt sich: „Und auch immer griffbereit?“ Das neue Rufhilfe-Gerät ist nicht mehr als solches „erkennbar“ – es handelt sich vielmehr um eine moderne Uhr, über die schnell und unkompliziert der Notruf ausgelöst werden kann. Die James Sicherheitsuhr B7 bietet neben ihrem modernen Design auch wesentliche Vorteile: mit der SIM-Karte mit nationalem Roaming bucht sich das Gerät immer in das stärkste verfügbare Netz ein – man muss sich also keine Sorgen machen, ob eine ausreichende Netzabdeckung des eigenen Providers vorhanden ist.
Denn ein Sturz zuhause oder Brustschmerzen beim Spazierengehen – gerade diese Szenarien sind es, die Senior_innen fürchten. Dann niemanden erreichen zu können, alleine zu sein und vielleicht sogar über längere Zeit hinweg keine Hilfe rufen zu können, ist für viele eine tägliche Angst. „In meiner Notsituation hat mir das Gerät gute Dienste geleistet“, schreibt Herta A. in einem Dankesbrief an das Rote Kreuz. „Ich habe Gleichgewichtsprobleme und bin sturzgefährdet, das weiß ich. Aber als es dann passierte, ging es in Sekundenschnelle und ich lag am Rücken – meine Gehhilfe auf mir… Dank des Rufhilfe-Gerätes und der schnellen Hilfe durch das Rotkreuz-Team ist das noch gut ausgegangen und ich muss derzeit nur eine Halskrause tragen. Aber was wäre, wenn…“
Das Rote Kreuz sorgt mit den neuen Rufhilfe-Uhren zuhause und unterwegs für zusätzliche Mobilität. Im Notfall ist man mit dem Rotkreuz-Servicecenter verbunden und schnell kann Hilfe losgeschickt werden. „Ich habe meinen Mädels bei der nächsten Kaffeerunde gleich meine neue Uhr gezeigt“, erzählt eine andere Klientin, denn die Uhr ist modern und zeitgemäß.
35 Jahre Erfahrung
Bereits seit 1986 wird die Rufhilfe für zuhause durch das Rote Kreuz NÖ angeboten, seit 2019 setzt man dabei auch auf GPS-Technologie. „In Niederösterreich haben wir derzeit insgesamt 7.390 Geräte – davon knapp 300 GPS-Geräte (per 1.11.2021) im Einsatz, darunter sind auch die ersten 60 neuen Geräte, die wir seit einiger Zeit testen“, meint Schmoll. „Im Jahr 2020 wurden durch diese Geräte 32.065 Alarmauslösungen verursacht und bearbeitet – in 6.189 Fällen musste der Rettungsdienst auch tatsächlich ausrücken. 2021 sind mit Stichtag 31.10. bereits 26.519 Alarmierungen erfolgt – davon 5.273 kam es auch zu einem Einsatz.“
Viele der Alarmierungen sind Fehlalarme – der wesentliche Vorteil: im ersten Schritt nimmt das Service-Center des Roten Kreuzes Niederösterreich über die Rufhilfe-Uhr Kontakt mit den Senior_innen auf und klärt, ob es sich um einen tatsächlichen Notfall handelt. Und selbst wenn einmal der Rettungsdienst des Roten Kreuzes ausrückt und es dann doch zu keinem Transport kommt, wird diese Leistung nicht weiter verrechnet.
Die Rufhilfe-Uhr des Roten Kreuzes NÖ kostet derzeit € 39,- / Monat und kann sowohl zuhause als auch unterwegs verwendet werden. Bei diesem Gerät bedarf es keiner Installation, diese werden einfach ausgegeben und müssen nur mehr eingeschalten werden, dann sind sie sofort betriebsbereit. Ist das Gerät defekt, erhält der Kunde kostenlos ein Ersatzgerät (außer bei Verlust oder mutwilliger Zerstörung).
Weitere Informationen zur Rufhilfe des Roten Kreuzes finden Sie hier!