„Gemeinsam leiwand“
Rotkreuz-Landesjugendlager 2025 in Bruck gestartet

Endlich ist es so weit: das Landesjungendlager des Jugendrotkreuzes NÖ ist am Mittwoch gestartet. 304 Kinder und Jugendliche, 141 Betreuer:innen und 271 freiwillige Helfer:innen sind fünf Tage lang in Bruck/Leitha – und machen damit Bruck zur „sichersten Stadt in NÖ“. Das Motto „Gemeinsam leiwand“ spricht für sich.
„Das Regenwetter kann unsere Jugend nicht aufhalten“, schmunzelt Präsident Hans Ebner, Rotes Kreuz NÖ. „Jetzt ist Action in Bruck angesagt – Workshops, Team-Bewerbe und der große Erste Hilfe-Bewerb am Freitag stehen auf dem Programm. Unsere Jugend zeigt, was es heißt, sich einzusetzen und aktiv zu sein. Teamgeist und Zivilcourage stehen im Mittelpunkt. Und dank der hohen Erste-Hilfe-Kompetenz unserer Jugend, ist Bruck jetzt vermutlich die sicherste Stadt in Niederösterreich.“
Ganz entsprechend der Location in der Nähe der Römerstadt Carnuntum wurde das große Zeltlager – bestehend aus 45 Zelten – in sieben Dörfern errichtet. Jedes Dorf setzt sich aus Jugendgruppen mehrere Rotkreuz-Bezirksstellen zusammen – dieses Mal heißt es also als Dorfgemeinschaft zu agieren, weit über die gewohnte Bezirksstelle hinweg. Jedes Dorf hat natürlich auch einen Namen und dieser entspricht jeweils einem der Grundsätze des Roten Kreuzes – Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. „Die Namen sind allerdings – wie könnte es in einem römischen Dorf anders sein – in Latein, also zum Beispiel Humanitas oder Libertas“, sagt Landesleiterin Maria Handl-Stelzhammer, ÖJRK NÖ.
Dorfleben selbst gestalten
Erstmals bei den Landesjugendlagern treten die Dörfer in digitalen Challenges gegeneinander an und lösen gemeinsam als Team verschiedene Aufgaben. Die Challenges ziehen sich über das gesamte Lager und entwickeln sich ständig weiter. Zu den Aufgaben zählen beispielsweise die Gestaltung einer Dorffahne oder die Wahl eines Bürgermeisters oder einer Bürgermeisterin, wie es sich für das Dorfleben eben gehört. Hier verbindet das Jugendrotkreuz die moderne Welt mit der alten römischen Geschichte. Die Aufgaben werden über ein gemeinsames Dorftablet ausgespielt, thematisch sind sie aber häufig im römischen Stil gehalten. So soll gezeigt werden, dass Geschichte nicht nur spannend, sondern auch mit dem Heute verknüpfbar ist.
„Zu unserem umfangreichen Programm gehören aber auch viele andere Highlights, so zum Beispiel eine Zirkuswerkstatt mit echten Artist*innen, regionale Workshops im Landgarten, in der Römerstadt oder im Energiepark und vieles mehr“, erzählt Landesjugendreferentin Gudrun Chwojka. „Eines ist klar: die Langeweile haben wir zuhause gelassen.“ Selbstverständlich sind auch Partnerorganisationen wie Feuerwehr und Wasserrettung wie auch andere Rotkreuz-Einheiten wie beispielsweise die Rotkreuz-Suchhunde oder Therapiebegleithunde vor Ort, um für Abwechslung zu sorgen.
„Der Harrachpark ist für unser Jugendlager die optimale Location und wer vorbeikommt, wird so manche Überraschung erleben“, freut sich Bezirksstellenleiter Harald Fischer, Rotes Kreuz Bruck/Leitha. „Das Abendessen findet dieses Mal auch nicht wie gewohnt im Festzelt statt, sondern im Sinne eines römischen Dorffestes in den jeweiligen Dörfern, um die Gemeinschaft zu stärken. Die Kinder gestalten im Laufe des Tages ihre eigenen Togas und tragen diese beim anschließenden Dorffest, das dann sogar auch noch vom wandernden Zirkus begleitet wird.“
Der Freitag steht im Zeichen der Ersten Hilfe
Wenn es um Erste Hilfe geht, sind die Kinder und Jugendlichen des Jugendrotkreuzes NÖ nicht zu stoppen. Voraussichtlich 29 HELFI-Bewerbsgruppen mit 87 Kindern im Alter ab 6 Jahren und 28 Erste-Hilfe-Gruppen in den Kategorien Bronze/Silber und Gold mit 168 Teilnehmer:innen im Alter ab 10 Jahren zeigen am Freitag ihr Können. Unter den engagierten Gruppen der Bewerbsteilnehmer:innen befindet sich auch eine Gastgruppe aus der Tschechischen Republik. Ob Reitunfall oder Schnittverletzungen, Kollaps oder Panikattacke – die tatsächlichen Szenarien der Bewerbe dürfen noch nicht verraten werden – die Jugendlichen wissen, was zu tun ist. „Es ist toll, die vielen Kinder und Jugendlichen und ihr Engagement live zu sehen. Erste Hilfe kennt kein Alterslimit, das wird einem hier klar vor Augen geführt“, meint Ebner. „Da können sich viele Erwachsene eine Scheibe abschneiden.“
Der Erste-Hilfe-Bewerb umfasste neun Stationen: Eine Theoriestation mit einem Fragenkata-log, eine Einzelstation mit einer praktischen Übung wie beispielsweise das Anlegen eines Druckverbands, zwei Jux-Stationen, eine Jugendrotkreuz-Station sowie die Teamstationen. Bei den Teamstationen werden realitätsnahe Notfallsituationen von Verletztendarsteller:innen inszeniert und müssen von den Teammitgliedern in wenigen Minuten gelöst werden. Da heißt es zuerst einmal: Überblick verschaffen. Gibt es ein Gefahrenpotenzial? Muss ich auf die eigene Sicherheit achten? Und dann geht es auch schon los – Notruf absetzen, Patient:innen versorgen, Angehörige beruhigen – es gibt praktisch nichts, was die jungen Helfer:innen nicht perfekt lösen konnten.
In den HELFI-Bewerben zeigen die Jüngsten, was sie bereits alles „drauf haben“. Die Teilnehmer:innen ab sechs Jahren bringen so manchen Erwachsenen zum Staunen. Hier wird mit viel Spiel und Spaß bereits für den ernsten Notfall geübt, ob Notrufnummern oder kleinere Verbände – die jungen Helfer:innen sind an den acht Stationen mit Feuereifer dabei.
Führungen für die Bevölkerung
Heuer wird aber auch der Bevölkerung die Möglichkeit geboten, tiefere Einblicke in das Geschehen zu bekommen: Das Jugendrotkreuz lädt alle Interessierten von 10.-12. Juli zu eigens organisierten Führungen ein. „Wir werden oft gefragt, was es denn da so alles gibt – heuer kann man sich selbst ein Bild von unserer engagierten Jugend machen“, erzählt Handl-Stelzhammer. Die Führungen starten immer um 9:30 Uhr und um 15:00 Uhr, Treffpunkt ist in der Parkbadstraße 5, 2460 Bruck. Anmeldung ist keine erforderlich. „
Unterstützt wird das Landesjugendlager durch die Niederösterreichische Versicherung AG.
Tulln, 10. Juli 2025


Pressestelle
Rotes Kreuz Niederösterreich