Wir sind da Ö Österreich

Rotes Kreuz Niederösterreich: Sicherer Badespaß für alle

Erste Hilfe bei Kindernotfällen
Wien, Juni 2015, Fotoshooting Erste Hilfe bei Kindernotfällen. Schwimmbecken oder -teiche haben eine magische Anziehungskraft für Kinder sind aber gleichzeitig eine große Gefahrenquelle. Jährlich verunglücken zahlreiche Kinder, die unbeaufsichtigt im oder beim Wasser spielen.

Wasser bietet an heißen Sommertagen eine willkommene Abkühlung – doch besonders für Kleinkinder kann aus dem Vergnügen rasch eine Gefahr werden. Mit ein paar einfachen Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das Risiko jedoch deutlich verringern. Das Rote Kreuz gibt Tipps für einen sicheren Badespaß.

Gerade im Hochsommer ist das kühle Nass Anziehungspunkt Nummer Eins für Groß und Klein – ob Freibad, Badesee oder das eigene Planschbecken, jetzt wird Abkühlung gesucht.

Für Kinder ist das Spielen im Wasser ein großes Vergnügen – doch leider kann es bei Unachtsamkeit auch lebensgefährlich werden. „Ertrinken zählt neben Verkehrsunfällen zu den häufigsten tödlichen Unfallursachen bei Kindern“, warnt Dr. Berndt Schreiner, Chefarzt und Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes beim Roten Kreuz Niederösterreich.

Vor allem Kleinkinder sind besonders gefährdet – sie können schon in sehr seichtem Wasser ertrinken. Bei jungen Erwachsenen sind Alkohol, Erschöpfung oder unkontrollierte Sprünge ins kalte Wasser häufige Ursachen für Badeunfälle. „Und auch erfahrene Schwimmer:innen über 45 Jahre sollten aufpassen: Medizinische Notfälle wie Herzinfarkt oder Krampfanfall sind Hauptursachen für den Ertrinkungsnotfall.“ Das Rote Kreuz rät daher: Aufmerksam bleiben, niemals unbeaufsichtigt baden lassen und die eigenen Grenzen kennen – so steht einem unbeschwerten Badesommer nichts im Weg.

Gerade beim Badevergnügen mit Kleinkindern sind daher einige Regeln einzuhalten.

 

Sicherheitstipps

  • Der Garten sollte auf Gefahrenquellen für das Kind überprüft werden. Gartenteiche, Biotope, Regentonnen und Planschbecken stellen eine Gefahr dar und sollten umzäunt und abgesichert werden. Auch entsprechende Anlagen in der Nachbarschaft und naheliegende natürliche Gewässer sollten dabei beachtet werden. Kinder können schon in 20 cm tiefem Wasser ertrinken. Beim plötzlichen Eintauchen in das kalte Wasser kann die Atmung blockieren und zum Ersticken führen. Es handelt sich um einen Schutzreflex, der verhindern soll, dass Wasser in die Lungen gelangt. Auch haben Kinder einen schweren Kopf und eine ungeübte Muskulatur und gehen dadurch leichter unter.
  • Kinder dürfen beim und im Wasser nie unbeaufsichtigt bleiben. Ertrinken passiert schnell und leise. Schon 3 Minuten genügen, um das Badevergnügen tödlich enden zu lassen. Auch mit einer Schwimmhilfe dürfen Kinder nicht alleine gelassen werden.
  • Schwimmflügerl sollten immer angelegt werden, gerade im Schlauchboot oder auf der Luftmatratze empfiehlt sich sogar eine Schwimmweste. Schwimmflügerl sollten immer mindestens zwei getrennt voneinander aufblasbare Kammern haben sowie Sicherheitsventile. Schwimmreifen sind kein geeigneter Schutz – das Kind kann durchrutschen.

 

Erste Hilfe: Im Notfall kommt es auf jede Minute an.

Im Ernstfall ist es besonders wichtig, ruhig zu bleiben. Nach der Rettung aus dem Wasser werden zuerst die Lebensfunktionen kontrolliert und dann die entsprechenden Erste-Hilfe-Maßnahmen durchgeführt (Beatmung und Herzdruckmassage). Schnellstmöglich muss der Notruf 144 gewählt werden und dann nasse Kleidung so rasch wie möglich durch eine Decke oder eine Aluminiumfolie ersetzt werden, um eine Unterkühlung zu vermeiden.

Erste-Hilfe-Kenntnisse können Leben retten. Nicht nur Eltern können leicht in eine derartige Situation kommen. Ein Urlaubstag, der Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse in einem der zahlreichen Kurse des Roten Kreuzes gewidmet, kann so Beruhigung für das ganze Jahr bringen.
 

Empfehlung des Jugendrotkreuzes: 10 wichtige Baderegeln

  1. GESUNDHEIT: Wenn du schwimmen gehst, musst du gesund sein!
  2. HINWEISSCHILDER BEACHTEN: Auf den Hinweisschildern kannst du lesen, was im Schwimmbad erlaubt und was verboten ist. Daran musst du dich halten!
  3. DUSCHEN, ABKÜHLEN: Geh erst dann ins Wasser, wenn du dich geduscht und abgekühlt hast!
  4. KÄLTEGEFÜHL: Bleib nicht im Wasser, wenn dir kalt ist, du kannst sonst Krämpfe bekommen! Krämpfe sind für den Schwimmer gefährlich!
  5. OHRENERKRANKUNGEN: Wenn du Ohrenschmerzen oder eine Ohrenverletzung hast, darfst du nicht schwimmen, springen oder tauchen!
  6. ESSEN: Wenn du viel gegessen hast, warte eine Stunde, bevor du wieder ins Wasser gehst.
  7. STARKE SONNE: Schütz dich vor der Sonne (Sonnencreme, Kappe, T-Shirt)! Wenn dir heiß ist, darfst du nicht ins kalte Wasser springen!
  8. ÜBERMUT: Lass dich von anderen nicht dazu überreden, etwas zu tun, was du nicht gut kannst (weit hinausschwimmen, ins tiefe Wasser springen oder tauchen).
  9. SPRINGEN: Spring nur dort ins Wasser, wo es erlaubt ist! Du darfst dabei niemanden in Gefahr bringen! Spring ja nicht in Gewässer, die du nicht kennst, es könnten viele Gefahren lauern!
  10. VORSICHT IM ERLEBNISBAD: Im Erlebnisbad sind oft viele Menschen. Beobachte daher auch die Leute in deiner Umgebung! Ruf Hilfe herbei, wenn jemand in Gefahr ist!

 

Tulln, 29. Juni 2025

wir sind da
Zenker und Co - Pressesprecher_innen vom Roten Kreuz Niederösterreich

Pressestelle

Andreas Zenker, Sonja Kellner

Rotes Kreuz Niederösterreich

Franz-Zant-Allee 3-5
3430 Tulln/Donau

     

0664 2443242
0664 8499476
presse@n.roteskreuz.at
Sie sind hier: