Startschuss für Fraueninitiative im Roten Kreuz NÖ

Mit einem besonderen Event im Landhaus in St. Pölten lässt das Rote Kreuz Niederösterreich am 30. Juni 2025 aufhorchen: „Die Rotkreuzlerin“ ist der Startschuss für die neue Fraueninitiative im Roten Kreuz NÖ.
Rund 100 Rotkreuz-Mitarbeiterinnen nutzen die Chance, gemeinsam mit der österreichischen Politikwissenschafterin und Ehefrau des amtierenden österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, Doris Schmidauer, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Vorstandsdirektorin der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien Claudia Süssenbacher, Bezirksstellenleiterin Christina Schwarzböck, Rotkreuz-Präsident Hans Ebner und Landesgeschäftsführer Dir. Thomas Wallisch im Rahmen der Kick-off-Veranstaltung einen Blick in die Zukunft der Frauen im Roten Kreuz zu werfen.
„Das Rote Kreuz hat eine besondere Strahlkraft – die Menschen vertrauen dieser Institution, achten und schätzen sie. Wenn so eine Organisation auf Frauen in der Führung setzt, dann sendet das ein bedeutendes Signal: Bei uns geht das – bei uns sind Frauen an der Spitze selbstverständlich. Das Rote Kreuz Niederösterreich wird zu einem großen Teil von Frauen getragen. Warum wird es also nicht auch zu einem großen Teil von Frauen geführt? Ich freue mich, dass das Rote Kreuz Niederösterreich dieser wichtigen Frage den Raum gibt, den sie braucht“, sagt Doris Schmidauer, Politikwissenschafterin und Ehefrau des amtierenden österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen.
„Das Ehrenamt ist eine der stärksten Säulen unserer Gesellschaft - und das zeigt sich ganz besonders beim Roten Kreuz. Oftmals sind es Frauen, die jene ehrenamtliche Arbeit leisten, die nicht im Rampenlicht steht. Die Initiative ‚Die Rotkreuzlerin‘ holt diesen Einsatz in die Sichtbarkeit, stärkt Frauen den Rücken - und genau das stärkt auch ganz Niederösterreich. Danke für diese starke und wichtige Initiative“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
„Reden allein reicht nicht: Wir handeln – für mehr Gleichstellung, mehr Sichtbarkeit und mehr Entwicklungschancen für Frauen im Roten Kreuz Niederösterreich“, betont Präsident Hans Ebner, Rotes Kreuz Niederösterreich. „Frauen sind eine tragende Säule des Österreichischen Roten Kreuzes. Obwohl ihr Anteil unter den freiwilligen Mitarbeiter:innen stetig wächst, sind sie in Führungsfunktionen weiterhin stark unterrepräsentiert. Das wollen wir nun ändern.“ Eingeladen waren zu dem Event alle Frauen des Roten Kreuzes Niederösterreich – neben den rd. 100 Teilnehmerinnen vor Ort sind auch zahlreiche Rotkreuz-Kolleginnen im Online-Stream live mit dabei, um mehr über das neue Programm zu erfahren.
Mit einem eigenen Mentoring-Programm, das im Herbst 2025 startet, und der Implementierung eines Frauennetzwerks zur Vernetzung und Stärkung der Frauen im Roten Kreuz Niederösterreich soll hier nun ein wesentlicher Schritt gesetzt werden. Ziel ist es, Chancengleichheit zu forcieren und durch strukturelle Maßnahmen, individuelle Förderung und Bewusstseinsbildung zu leben.
„Die Fraueninitiative mit dem Frauennetzwerk und dem begleitenden Mentoringprogramm sind zentrale strategische Initiativen, um das Rote Kreuz Niederösterreich zukunftsfähig, vielfältig und chancengerecht aufzustellen“, sagt Organisatorin Christine Marek. „Wir setzen dort an, wo Veränderung beginnt: im Austausch, in der Sichtbarkeit und in konkreten Entwicklungsmöglichkeiten.“
Aktuell sind nur 17 % der Führungspositionen im Roten Kreuz NÖ durch Frauen besetzt, während die Zahl der weiblichen Freiwilligen kontinuierlich steigt. Waren beispielsweise im Jahr 2015 noch 5.997 oder 36,1 % der insgesamt 16.627 Freiwilligen Frauen, so waren Ende 2024 bereits 8.468 Frauen (45,2 %) freiwillig aktiv – bei insgesamt 18.721 Freiwilligen. Auch im Rettungsdienst ist diese Entwicklung klar zu erkennen: Waren es hier im Jahr 2015 noch 3.263 Frauen (das entspricht 30,2 %), so sind es Ende 2024 bereits 3.720 oder 42,2 % weibliche Freiwillige, die im Rettungsdienst aktiv sind. Klar weiblich stellt sich im Gegensatz dazu der Bereich Gesundheits- und Soziale Dienste dar: Hier ging die Steigerung von 1.635 (67,8 %) auf 2.501 (72,6 %) Frauen, die sich in diesem Bereich freiwillig engagieren. Diese Entwicklung soll sich künftig auch in den Führungsstrukturen des Roten Kreuzes wiederfinden.
Tulln, 1. Juli 2025


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Rotes Kreuz Niederösterreich