„Selbstschutz und damit Zivilschutz ist der schnellste und deshalb beste Schutz. Gerade in den ersten Minuten kann rasches Handeln Leben retten. Deshalb ist es wichtig, jederzeit auf Notfallsituationen vorbereitet zu sein“, rufen Bezirksstellenleiter Bezirkshauptmann Werner Kreisl, OÖ Zivilschutz-Geschäftsführer Josef Lindner und Bezirksrettungskommandant Christian Geirhofer die Bürger auf, einen Erste Hilfe-Kurs zu besuchen.
Rund 80 Prozent der Unfälle passieren im eigenen Umfeld. Niemand denkt gerne daran, dass einem selbst, Angehörigen und Freunden etwas zustoßen kann. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, einmal in einen Notfall zu geraten – sei es als Betroffener oder als Ersthelfer – und dann Hilfe anderer zu benötigen oder Hilfe zu gewähren. „Vielen Menschen fehlt oft der Mut, im Ernstfall rasch und richtig anzupacken. Ein Grund dafür ist, dass sie nicht genau wissen, was im Fall der Fälle zu tun ist. Nichts zu tun ist das Einzige, was man im Notfall falsch machen kann“, betonen Kreisl, Lindner und Geirhofer, „Unser Ziel ist, dass die Bürger in Notfällen das Wissen und Selbstbewusstsein besitzen, selbst das Richtige zu tun“.
Gerade auch für größere Katastrophenfälle ist es wichtig, sich selbst schützen zu können. So sind etwa bei einem Blackout – einem derzeit sehr präsenten Thema – alle Bürger gleichzeitig betroffen, Hilfe kann aber nicht überall sofort sein.
Ein Erste-Hilfe-Kurs vermittelt seinen Teilnehmern das nötige Wissen, um in Not-Situationen richtig reagieren zu können, die Grundkenntnisse sind einfach zu lernen.
Bei den meisten Bürgern ist jedoch der Erste-Hilfe-Kurs schon zu lange her, um sich an diese Kenntnisse ausreichend zu erinnern. Das Rote Kreuz und der OÖ Zivilschutz sind der Meinung, dass es nicht genug ist, einmal in seinem Leben einen 6-stündigen Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein zu machen, in welchem die Teilnehmer die Grundzüge der Erstversorgung von Unfallverletzten im Straßenverkehr erlernen. Etwa alle vier Jahre sollte ein Auffrischungskurs gemacht werden. Übung macht den Meister“, sagen die beiden Organisationen, „Je intensiver ich mich mit Erste Hilfe beschäftige, desto sicherer bin ich mir im Ernstfall, traue mir mehr zu und kann so Leben retten“.
Empfehlenswert ist der 16-stündige Grundkurs, bei dem alle Möglichkeiten von Hilfeleistungen bei Unfällen oder bei Eintritt plötzlicher Erkrankungen aufgezeigt werden. Für Eltern ist der 8-stündige Erste Hilfe-Kindernotfallkurs besonders hilfreich – zu diesem rät der OÖ Zivilschutz auch bei seinen Vorträgen zum „Kindersicheren Haushalt“.
Oft wird, neben der gesetzlichen, auch von der moralischen Verpflichtung gesprochen, zumutbare Erste Hilfe zu leisten, der OÖ Zivilschutz sagt jedoch ganz klar: „Selbst ist die Frau/der Mann!“ – zum Zivilschutz und damit zur Eigenvorsorge gehört neben der Gefahrenerkennung und Gefahrenvermeidung auch das richtige Reagieren in Notsituationen und Vorsorgemaßnahmen, mit denen die Bürger die Zeit bis zum Eintreffen der Einsatzorganisationen überbrücken und Notfälle möglichst unbeschadet überstehen können.
Bei den Zivilschutztagen – großen Sicherheits-Bezirksveranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den Einsatzorganisationen – wird ebenfalls die Rolle des Ersthelfers betont. Ein Highlight solcher Zivilschutztage ist die gemeinsame Einsatzübung von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Polizei und Zivilschutz, bei der ein Verkehrsunfall simuliert wird. Die Übung wird vom OÖ Zivilschutz moderiert, die einzelnen Arbeitsschritte von den Einsatzkräften umfassend kommentiert. Auch die Aufgaben des Ersthelfers werden dabei Schritt für Schritt durchgenommen: Vom Absetzen eines Notrufes mit Beantwortung der 4 W-Fragen (Wo ist etwas passiert – Was ist passiert – Wie viele Verletzte gibt es – Wer ruft an) bis hin zum richtigen Verhalten bis zum Eintreffen der Einsatzorganisationen.