Maiandacht bei der Solferinokapelle
Zum 32. Mal wurde bei der Solferinokapelle in St. Johann die Rot-Kreuz Maiandacht abgehalten. Die Kapelle präsentiert sich nach einer Renovierung in neuem Glanz.
Die Solferino, oder Reingruber Kapelle steht etwas außerhalb von St. Johann beim Hof der Familie Reingruber. Seit mehr als 30 Jahren organisiert die Rot Kreuz Bezirksstelle Rohrbach gemeinsam mit der Ortsstelle St. Veit und allen Ortsstellen des Bezirks eine Maiandacht.
Die Kapelle wurde 1861 durch durch die Hinterbliebenen des Bauernsohnes Mathias Reingruber, vom benachbarten Reingruberhof, errichtet. Dieser machte im Juni 1859, nach der glücklich überstandenen Schlacht bei Solferino das Versprechen, auf „seinem väterlichen Grunde zur Danksagung ein Dänckmahl zu setzen“ Da er selber aber nicht mehr nach Hause kam, er verstarb wenig später in Padua an Typhus, erfüllte seine Familie das Versprechen des Bruders und Sohnes, „und bittet zugleich den Vorübergehenden um ein andächtiges Vaterunser“
Solferino ist ein kleines Dorf südlich des Gardasees, dass der dort stattfindenden, fürchterlichen Schlacht ihren Namen gab. Es war die Entscheidungsschlacht im Sardischen Krieg zwischen dem Kaisertum Österreich und dem Königreich Sardinien mit dessen Verbündetem Frankreich unter Napoléon III. Durch die Niederlage der Österreicher bei Solferino am 24. Juni 1859 wurde der Krieg von Sardinien gewonnen und der Weg zur Einigung Italiens eröffnet.
Der Genfer Geschäftsmann Henri Dunant verarbeitete in seinem Buch „Eine Erinnerung an Solferino“, die Eindrücke der Schlacht, des Leidens und der gemeinsamen Hilfe für die Verwundeten. Daraus resultierte Jahr 1863 die Gründung des „Internationalen Komitees des Roten Kreuzes, und machte Solferino zum Geburtsort der größten humanitären Organisation der Welt.
Die Kapelle wurde heuer mit Mitteln der Rot Kreuz Bezirksstelle Rohrbach unter Mithilfe der Ortsstelle St. Veit und der Familie Reingruber renoviert.
Fotos: Josef Raab, OS St. Veit
