Das zeigt das aktuelle Zahlenwerk, das am 8. Mai im Rahmen einer Bilanzpressekonferenz vorgestellt wurde. Nicht weniger als 18.686 Einsätze verzeichnete der Rettungsdienst 2024 – das sind 51 Ausfahrten täglich. "Davon wurde 3.166 Mal mit Blaulicht ausgerückt. Hinzu kommen noch 1.176 Notarztdienstausfahrten", berichtet Rot-Kreuz-Bezirksgeschäftsleiter Florian Kurz. Kein Wunder also, dass vor allem im Bereich Rettungsdienst Personal gesucht wird. Was schwierig ist, weil es sich dabei um eine sehr intensive Ausbildung handelt. Für Florian Kolmhofer, Bezirksstellenleiter des Schärdinger Roten Kreuzes, hat deshalb die Personalsuche oberste Priorität. "Letztes Jahr haben 20 Personen die Rettungssanitäterprüfung absolviert. Für uns ein sehr wichtiger Bereich. Unsere Kampagnen und Plakataktionen zeigen ebenso Wirkung. Alleine von 2023 auf 2024 konnten wir insgesamt 148 Köpfe gewinnen." Aktuell beläuft sich die Zahl der freiwilligen Mitarbeiter im Bezirk auf 1.821. "Wir setzen auch weiterhin stark auf die Mitarbeitergewinnung."
Einen Spitzenwert erreichte das Rote Kreuz auch bei der mobilen Versorgung wie "Essen auf Rädern", das in allen 30 Gemeinden des Bezirks angeboten wird. Fast 170.000 Portionen wurden 2024 ausgeliefert. "Was die starke Nachfrage zeigt. Für viele ältere oder betreuungsbedürftige Menschen ist dieser Service eine unverzichtbare, tägliche Stütze – nicht nur kulinarisch, sondern auch menschlich. Unsere Mitarbeiter sind für viele oft der einzige persönliche Kontakt am Tag", weiß Kurz. Auch in finanzieller Hinsicht steht das Rote Kreuz vor Herausforderungen, wie Kolmhofer sagt. Aktuell hat das Rote Kreuz im Bezirk für die 30 Leistungsbereiche rund drei Millionen Euro zur Verfügung. Investiert wurde auch in zwei neue Ortsstellen. Während in Engelhartszell die neue Bleibe am 24. Mai eröffnet wird, ist es in Riedau am 4. Oktober so weit. "Das sind Investitionen in die infrastrukturelle Zukunft. Wir werden trotz finanzieller Herausforderungen auch künftig das eine oder andere Projekt angehen", verspricht Kolmhofer. Was auch notwendig scheint, denn alleine die Zahl der Pflegebedürftigen über 60 Jahre wird im Bezirk laut Bezirkschef bis zum Jahr 2040 um über 40 Prozent ansteigen.
Regen Zulauf verzeichnet der Rotkreuz-Markt in Schärding. "Die Zahlen steigen massiv", weiß Kolmhofer. "Da die Hemmschwelle normalerweise hoch ist, zeigt dies den großen Bedarf in der Bevölkerung. Das korreliert auch mit dem Anstieg der Sozialhilfeempfänger im Bezirk." Deshalb gibt es Bestrebungen, den Markt auszubauen. "Allerdings an einem anderen Standort. Am aktuellen ist dafür kein Platz mehr", gibt der Bezirksstellenleiter zu bedenken.