Notruf 144  |  Service-Hotline 0732 7644
Wir sind da Österreich
Das Logo des Roten Kreuzes Logo Slogan Aus Liebe zum Menschen unten

Weihnachtsdienst im Roten Kreuz

Vöcklabruck - Zwei freiwillige Rettungssanitäter im Gespräch: Während viele den Heiligen Abend im Kreis der Familie verbringen, steht er für Dominik Kaiser (35) und Christian Schuster (44) ganz im Zeichen des Dienstes beim Roten Kreuz. Seit vielen Jahren übernehmen die beiden Rettungssanitäter den Weihnachtsdienst an der Ortsstelle Vöcklabruck aus Überzeugung.

Dominik Kaiser (35) und Christian Schuster (44) (vlnr) übernehmen den Weihnachtsdienst an der Ortsstelle Vöcklabruck des Roten Kreuzes seit vielen Jahren aus Überzeugung. // Credit: OÖRK/Vöcklabruck

Weihnachten – nur anders
Seit acht Jahren übernimmt Christian Schuster an diesem Tag zuverlässig den Dienst und ermöglicht so Kolleg:innen mit Kindern ein gemeinsames Weihnachtsfest. „Das ist für mich selbstverständlich“, berichtet der hauptberufliche Qualitätsmanager. „Bei uns arbeiten mehrere Familienmitglieder im Schichtdienst. Wir sind da flexibel und suchen uns einfach einen anderen Tag, an dem wir gemeinsam feiern können.“

Auch Dominik Kaiser, der beruflich im betrieblichen Gesundheitsmanagement tätig ist, sieht seit mittlerweile 17 Jahren den Weihnachtsdienst als festen Bestandteil seines Jahres. „Ich freue mich wirklich jedes Jahr darauf, denn man trifft in der Weihnachts-Nachtschicht immer viele vertraute Gesichter, auch bei der Polizei oder im Krankenhaus.“ Mit seiner Familie feiert er unter Tags, bevor er seinen Dienst antritt. 

(K)ein Tag wie jeder andere
Für die beiden ist und bleibt es ein normaler Dienst.  „Wir behandeln die Patient:innen an Weihnachten genauso wie das restliche Jahr über auch. Alle haben die gleiche Aufmerksamkeit und Zuwendung verdient, “ erklärt Schuster. Und trotzdem hat Weihnachten eine eigene Atmosphäre: „Wenn wir an diesem Abend in ein Haus gerufen werden, steckt fast immer eine besondere Situation dahinter“, erzählt Kaiser. „Man spürt, dass dieser Tag für viele Menschen emotional aufgeladen ist – im Positiven wie im Herausfordernden.“

Zwischen Familienbesuchen und Einsamkeit
Ein Teil der Einsätze an Weihnachten sind planbare Transporte: soziale Fahrten, bei denen Menschen, die nicht mobil sind, zu ihren Familien gebracht werden.
„Das ist wirklich schön, weil sie sich so freuen“, sagt Schuster. „Diese Fahrten zeigen, wie wichtig unsere Arbeit auch außerhalb von Notfällen ist.“

Gleichzeitig spüren die Sanitäter, dass Einsamkeit an Feiertagen oft schwerer wiegt. „Manche Menschen haben es rund um Weihnachten besonders schwer“, sagt Kaiser. „Professionell gibt es Mechanismen, wie wir unterstützen und wie wir selbst damit umgehen. Persönlich macht es einen aber natürlich nachdenklich.“

Auf dem Heimweg sprechen sie über Einsätze, die nachwirken. „Das machen wir auch unabhängig von Weihnachten“, ergänzt Schuster. „Es ist uns wichtig, füreinander da zu sei.“

Abseits von Einsätzen haben sich kleine Traditionen etabliert: Weihnachtspullover auf der Dienststelle, kleine Geschenke und ein gemeinsames Essen. „Wir hatten es ein paar Mal mit Raclette probiert, aber das ist gar nicht so praktisch, wenn man ausfahren muss“, lacht Kaiser. Mittlerweile gibt es meistens eine kalte Jause oder ein Gulasch – etwas, das auch um Mitternacht noch gut ist.

Mehr Toleranz und Zufriedenheit
Was sie sich für das neue Jahr wünschen? Christian Schuster muss nicht lange überlegen. Er wünscht sich mehr Toleranz und Akzeptanz im täglichen Miteinander und dass wir alle wieder mehr Sichtweisen zulassen. Dem kann Dominik Kaiser nur zustimmen. Und: er wünscht allen ein bisschen mehr Zufriedenheit. „Die Dinge sind nicht immer nur schlecht, wir haben oft mehr als wir sehen.“

wir sind da

Ansprechpartner