Seit Herbst 2019 gibt es die Gesundheitsberatung 1450, eigentlich dient sie Salzburgerinnen und Salzburgern als erste Anlauf- und Beratungsstelle bei Gesundheitsfragen jeder Art. Weitläufig bekannt wurde sie mit Beginn der Corona-Pandemie: Das Team bearbeitet sämtliche Anfragen zu Symptomen, Corona-Tests, Auslandsreisen, Quarantänebestimmungen und jetzt auch zur Impfung. Im Laufe des vergangenen Jahres wurde daher das Team von ursprünglich 13 diplomierten Gesundheitsfachkräften massiv verstärkt. In Spitzenzeiten sitzen bis zu 91 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Telefonhörern, über 270.000 Anrufe allein zum Thema Corona konnten so seit Einsatzbeginn abgewickelt werden.
Bis zu 15.000 Anrufe täglich
Besonders viele Anfragen gibt es immer, wenn die Regierung neue Schritte in der Test- und Impfstrategie bekannt gibt, oder neue Funktionen auf dem Anmeldeportal www.salzburg-testet.at freigeschaltet werden. Die Zahlen spiegeln die Ereignisse der vergangenen Wochen wider: Am 01. Februar wurde die Impfvormerkung für alle Personen über 80 Jahren und Hochrisikopatienten freigeschaltet. Am 02. Februar wurden in der Folge knapp 10.000 Anrufe bearbeitet. Mit fast 15.000 Anrufen war der 15. Februar der stärkste Tag seit Einsatzbeginn. An diesem Tag wurde die Impfvormerkung für alle geöffnet.
Außerordentlich gefordert war das Team der 1450 auch aufgrund der sogenannten „Eintrittstests“ für körpernahe Dienstleistungen. Nach der Ankündigung der Bundesregierung am 05. Februar ging die Anmeldung für diese Tests am 08. Februar online. Auch telefonisch meldeten sich viele für einen Test für ihren Besuch etwa beim Friseur oder bei der Fußpflege an. An beiden Tagen gingen knapp 10.000 Anrufe ein.
Derzeit gibt es besonders viele Fragen zur Online-Terminbuchung für die Corona-Schutzimpfung. Diese ist erst dann möglich, wenn Personen nach der Vormerkung aktiv zur Terminbuchung aufgefordert wurden und entweder einen persönlichen TAN-Code oder einen Anruf ihrer Impfstelle erhalten haben.
Hinter jedem Anruf steckt eine Geschichte
Auch wenn die Fragen oft ähnlich sind: „Hinter jedem Anruf steht eine eigene Geschichte,“ erzählt Sarah Philipps. Ihr gehört eine der 91 Stimmen, die die Anruferinnen und Anrufer zu hören bekommen. An erster Stelle steht für das Team die Menschlichkeit – untereinander genauso wie in den Telefonaten. „Manchmal hat man sehr besorgte Anrufer oder hört eine traurige Geschichte, aber die Kollegen fangen sich dann gegenseitig auf,“ hat auch Sarah Philipp schon erlebt. Bis zu acht Stunden sitzen sie ihre Kolleginnen und Kollegen am Telefon. „Abends braucht man dann etwas Zeit, um den Kopf wieder frei zu bekommen.“ Dafür macht sie am liebsten Sport oder geht einfach spazieren. Nur telefonieren möchte Sarah dann nicht mehr so gern.
„Wenn’s weh tut! 1450“
Das Team der Gesundheitsberatung 1450 bewältigt seit Beginn der Pandemie viele organisatorische Anfragen. Der Service der Gesundheitsberatung geht aber weit über Corona hinaus: „Wir beraten zu allen gesundheitlichen Anliegen oder Fragen,“ erklärt Diplompfleger Andreas Greisberger. Wer Fragen zu seiner Gesundheit oder die seiner Lieben hat, findet beim diplomierten Gesundheitspersonal des Roten Kreuzes schnell und unbürokratisch Hilfe – jeden Tag und jederzeit.
Gemeinsam mit den Hilfesuchenden wird die aktuelle Situation eruiert, die Dringlichkeit festgestellt und die passende medizinische Hilfe empfohlen. Getreu dem Motto „Wenn’s weh tut! 1450“ sind alle eingeladen, sich mit Gesundheitsfragen jeder Art bei der telefonischen Gesundheitsberatung zu melden.
Denn auch wenn Corona gerade die Gedanken der Menschen beherrscht, können viele Symptome auch einen ganz anderen Grund haben. „Es gab schon Fälle, in denen Menschen anriefen, weil sie befürchteten an Corona erkrankt zu sein. Im Laufe der Beratung haben wir dann festgestellt, dass zum Beispiel die Atembeschwerden eine ganz andere Ursache hatten,“ betont Andreas Greisberger.
Fotocredit: Rotes Kreuz Salzburg
- Infografik: 1450 - Anruferaufkommen seit Mitte Januar 2021
- Bild 1: Sarah Philipps, Mitarbeiterin 1450
- Bild 2: Andreas Greisberger, diplomierter Gesundheitspfleger, Gesundheitsberatung 1450
Salzburg, 03.03.2021