Dank an beherzte Ersthelferinnen von Bad Gastein
Sie haben gehandelt, als sie gebraucht wurden. Wie berichtet, sahen am 2. Juli 2022 zwei Krankenpflegerinnen, wie ein Mann in Bad Gastein stürzte und reglos liegen blieb. Sie leisteten sofort Erste Hilfe, retteten ihm so das Leben. Nach den Medienberichten, haben sich die beiden Ersthelferinnen beim Roten Kreuz gemeldet. Rotkreuz-Präsident Dr. Aufmesser bedankte sich persönlich bei ihnen.
„Die beiden haben ein Zeichen gesetzt: Man kann Leben retten, wenn man im richtigen Moment handelt und rasch Erste Hilfe leistet. Dafür bedanke ich mich im Namen des Roten Kreuzes besonders“, sagt Aufmesser.
Freundinnen werden zu Lebensretterinnen
Die beiden, das sind Alexandra und ihre Freundin Lena (Name geändert), die anonym bleiben möchte. Dem Roten Kreuz schildern sie die Sekunden, die am 2. Juli über Leben und Tod entschieden.
Alexandra besucht ihre Freundin auf Kur in Bad Gastein. Die zwei verbringen den Tag mit einer Panorama-Wandertour. Danach warten sie auf den Bus. „Auf einmal haben wir einen Aufschlag gehört und gesehen, dass ein Mann von einer Bank gestürzt ist“, erzählt sie.
Sofort Erste Hilfe geleistet
Sie schauen sich an, eilen sofort zu Hilfe, können keine Lebensfunktionen feststellen.
Glück für den Patienten: Alexandra und Lena arbeiten als Pflegefachkräfte im Spital. Sie beginnen umgehend mit den lebensrettenden Sofortmaßnahmen, bis das Rote Kreuz eintrifft. „Es war für uns selbstverständlich zu helfen“, sagt Lena.
Kurz darauf übernimmt die Rettungsmannschaft mit Rotkreuz-First-Responder Michael Ficht: „Was sie getan haben, war beispielhaft. Der rasche Beginn der Wiederbelebung ist das Entscheidende. Da zählt jede Sekunde“, sagt er.
Rasches Handeln rettet Leben
So überlebte der Patient nicht nur, sondern konnte das Spital schon nach einer Woche verlassen. Denn schnelle Wiederbelebungsmaßnahmen wirken sich auch auf eine positive Prognose von Patienten mit Kreislaufstillstand aus.
Alexandra: „Das Wichtigste: dem Patienten geht es gut.“
Blicken Alexandra und Lena auf den Tag zurück, sind sie sich einig: Im Nachhinein habe es eine Weile gebraucht, um das Geschehen zu verarbeiten und zu realisieren.
„Für uns war und ist es die erste Priorität, dass es dem Patienten gut geht“, so Lena . Das zeigt sich auch hier: Der Öffentlichkeit gegenüber möchte sie anonym bleiben. Gegenüber dem Patienten nicht. Lena ließ ihm über das Rote Kreuz ihren Kontakt geben. „Ich möchte gerne mit ihm reden, falls das möglich ist“, sagt sie.
„Als ich das lachende Gesicht von Hans Lamperter in der Zeitung gesehen habe, hatte ich Gänsehaut“, berichtet uns die bewegte Alexandra.
Der Fall der Lebensretterinnen von Bad Gastein zeigt einmal mehr, wie wichtig beherztes Eingreifen im Notfall ist. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob man eine medizinische Ausbildung hat. Die Wiederbelebungsmaßnahmen sind einfach und jeder kann damit Leben retten.
Salzburg, 22.Juli 2022