Eigentlich war alles ganz anders geplant. Doch wie so oft im Leben kam auch Baby Matilda mit einem eigenen Zeitplan auf die Welt. Am frühen Morgen des 26. Mai ging es plötzlich ganz schnell – und an eine Fahrt ins Krankenhaus war nicht mehr zu denken. Dank eines eingespielten Rettungsteams und ruhiger Hände verlief die überraschende Hausgeburt für Mutter, Vater und Kind bestens – und wird allen Beteiligten in schöner Erinnerung bleiben.
Um 7:45 Uhr alarmierte der werdende Vater Giulio (39) die Rettungskräfte. Zu diesem Zeitpunkt hatte seine Frau Manuela (39) bereits regelmäßige Wehen im Abstand von unter fünf Minuten, kurz darauf erfolgte der Blasensprung. Als das Team des Notarztwagens eintraf, war die Situation eindeutig: Der Kopf des Babys war bereits sichtbar.
„Als das Baby geschrien hat, waren wir einfach nur erleichtert“
„Wir haben sofort alles für die Geburt vorbereitet und die werdende Mutter vom Badezimmer ins Bett begleitet“, erzählt Rettungssanitäter David. Für Notfallsanitäter Michael, der als First Responder alarmiert wurde, war es eine besondere Erfahrung: „Es hat sich sehr schnell herausgestellt, dass wir die Geburt vor Ort begleiten müssen. Der Kopf war bereits zu sehen. Gemeinsam mit Dr. Greinwald haben wir die werdende Mutter überwacht und versorgt – dann ging alles sehr schnell.“ Bei der nächsten Wehe waren Kopf und Schultern sichtbar, wenig später war die kleine Matilda da – gesund und kräftig schreiend. „Als das Baby geschrien hat, waren wir einfach nur erleichtert“, erinnert sich David.
„Es war meine erste Geburt im Einsatz – ein unvergesslicher Moment. Ich habe die kleine Matilda aufgenommen und abgetrocknet und gleich der Mutter übergeben. Als sie schrie, war ich einfach nur glücklich. Das war wunderschön“, ergänzt Notfallsanitäterin Claudia.
Papa schneidet die Nabelschnur durch
Das Baby wurde untersucht und danach mit Mama Manuela ins Krankenhaus Schwarzach gebracht. Papa Giulio durfte davor noch die Nabelschnur durchtrennen – für ihn ein bewegender Moment: „Ich war unglaublich erleichtert, als ich die Rettung durchs Fenster sah. Es war alles so ruhig, sie haben uns richtig gut umsorgt. Ich hätte nie gedacht, dass wir eine Geburt zu Hause erleben würden – aber es war einfach alles gut.“
Ein Einsatz, der bleibt
Für das gesamte Team des Roten Kreuzes war dieser Einsatz ein besonders schöner. „Es war so ruhig, so harmonisch – auch Mama und Papa waren sehr entspannt“, erzählt Michael. „Wenn ein Neugeborenes sofort schreit, weiß man: Es geht ihm gut. Für mich war das eine der schönsten Erfahrungen im Rettungsdienst.“
Und auch Claudia wird diesen Moment nicht so schnell vergessen: „Die Geburt war für mich emotional und besonders – ein Erlebnis, das mich sehr berührt hat.“
Foto (c) Rotes Kreuz Salzburg / Julian Berger
Foto: Das Rettungsteam des Roten Kreuzes besuchte Matilda und ihre Familie. (v.l.): Notfallsanitäter und First Responder Michael, Notfallsanitäterin Claudia, Mama Manuela mit Matilda, Papa Giulio, Rettungssanitäter David
Salzburg, am 24. Juni 2025