Anfang Mai übergaben Karin Unterluggauer und Ingo Vogl nach 25 Jahren die Leitung der Stressverarbeitung nach belastenden Ereignissen sowie der Krisenintervention im Roten Kreuz Salzburg an ihre Nachfolger:innen. Künftig werden diese Bereiche der psychosozialen Ersten Hilfe von Carina Stabauer, Martina Mösl und Harald Wolfesberger geleitet.
Die psychosoziale Erste Hilfe hat in den letzten 25 Jahren einen hohen Stellenwert im Roten Kreuz Salzburg und darüber hinaus erlangt. Sie ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil professioneller Hilfe in akuten Notlagen für Betroffene und Einsatzkräfte. Das neue dreiköpfige Leitungsteam wird in kollegialem Führungsstil die bestehenden Angebote nicht nur fortsetzen, sondern die professionelle Unterstützung gezielt weiterentwickeln und zukunftsorientiert ausbauen.
Herbst: „Danke für das ehrenamtliche Engagement“
Die psychosoziale Unterstützung lebt vom Einsatz engagierter Rotkreuz-Helfer:innen die anderen in schwierigen Momenten beistehen. „Sie übernehmen eine wichtige Aufgabe auf einem stabilen Fundament. Ich danke Ihnen für ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Bereitschaft, diese Verantwortung gemeinsam zu tragen und weiter auszubauen“, so Landesrettungskommandant Stefan Herbst.
Führung als Teamleistung
Mit Carina Stabauer, Martina Mösl und Harald Wolfesberger übernimmt ein vielseitig aufgestelltes Trio die Verantwortung für die psychosoziale Notfallversorgung im Roten Kreuz. Alle drei eint eine tiefe persönliche Motivation, jahrelange Rotkreuz-Tätigkeit und langjährige Erfahrung im Umgang mit Menschen in Krisensituationen – und gleichzeitig bringt jede:r von ihnen eine eigene fachliche Perspektive ein, die das gemeinsame Wirken stärkt.
Stabauer: „Manchmal ist es am hilfreichsten zu schweigen“
Carina Stabauer, Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Trauma, war in unterschiedlichen psychosozialen Feldern tätig und sammelte wertvolle Erfahrungen in internationalen Kriseneinsätzen – unter anderem in Afghanistan und der Ukraine. Für sie ist klar: „Worte haben eine große Macht. Daher ist es vor allem in Krisensituationen wichtig darauf zu achten, was bzw. wie es gesagt wird. Und manchmal ist es am hilfreichsten zu schweigen und gemeinsam die Situation auszuhalten."
Mösl: „Menschen Stabilität geben“
Martina Mösl ergänzt diesen Zugang mit ihrer psychologischen Expertise aus der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Neben ihrer Tätigkeit im Zentrum ELF (Zentrum für sozialintegrative Entwicklungs- und LernFörderung) schult sie als Ausbildnerin bei der Telefonseelsorge neue ehrenamtliche Mitarbeiter:innen. Ihr Anliegen: „In Krisensituationen möchte ich Menschen Stabilität, Orientierung und ein Gefühl von Selbstwirksamkeit vermitteln.“
Wolfesberger: „Im Dienst der psychosozialen Gesundheit“
Harald Wolfesberger, Team- und Organisationsentwickler mit jahrelanger Rotkreuz-Erfahrung, bringt zusätzlich strategische und strukturelle Perspektiven ein – stets mit Blick auf das Ganze: „Auf der starken Basis unserer großartigen Teams möchte ich mit viel Engagement und Menschlichkeit weiterarbeiten – im Dienst der psychosozialen Gesundheit.“
In der Verbindung ihrer Kompetenzen liegt ihre gemeinsame Stärke – getragen von dem Ziel, die psychosoziale Betreuung im Roten Kreuz zukunftsfähig weiterzuentwickeln. „Unsere Kompetenzen ergänzen sich – das ist unsere Stärke“, so das gemeinsame Statement. „Wir glauben an geteilte Verantwortung und daran, dass kollegiale Führung ein Modell ist, das Sicherheit und Innovation gleichermaßen ermöglicht.“
Blick in die Zukunft
Die Anforderungen im Bereich der psychosozialen Unterstützung steigen – sowohl in der Häufigkeit akuter Einsätze als auch in ihrer Komplexität. Speziell geschulte Peers und Fachkräfte der Krisenintervention leisten dabei wertvolle Arbeit direkt nach belastenden Ereignissen – oft im Verborgenen, aber von großer Bedeutung. Ihre Begleitung hilft Betroffenen, erste Stabilität zu finden, und macht psychosoziale Unterstützung konkret erlebbar. Das neue Team sieht darin nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine klare Aufgabe: „Psychosoziale Gesundheit ist ein zentraler Pfeiler gesellschaftlicher Resilienz. In sie zu investieren bedeutet, in Menschlichkeit und Zukunftsfähigkeit zu investieren“, so Mösl, Stabauer und Wolfesberger unisono.
Fotos (c) Rotes Kreuz Salzburg / Stoltenberg
Foto 1: (v.l.) Martina Mösl, Carina Stabauer und Harald Wolfesberger leiten seit Anfang Mai gemeinsam die Stressverarbeitung nach belastenden Ereignissen und die Krisenintervention des Roten Kreuzes Salzburg.
Foto 2: Das Leitungsteam der psychosozialen Ersten Hilfe in Besprechung.
Foto 3: Landesrettungskommandant Stefan Herbst.
Salzburg, am 20. Mai 2025