Seit heute, 1.September, gilt die neue Blutspendeverordnung: Ab sofort dürfen auch Männer Blut spenden, die gleichgeschlechtlichen Sex haben. Landesrettungskommandant Anton Holzer begrüßt die neuen Regelungen.
„Das war überfällig. Endlich werden Menschen, die spendenfähig sind und helfen wollen, keine Hürden mehr in den Weg gestellt“, so Landesrettungskommandant Anton Holzer, der auch Leiter des Blutspendedienstes ist.Dieser Einschätzung schloss sich der Bürgermeister der Stadtgemeinde Oberndorf Georg Djundja (SPÖ) an: „Ich freue mich sehr, dass auch ich jetzt mein Blut spenden und damit in Not geratenen Menschen helfen kann.“ Djundja lebt selbst in einer Partnerschaft mit einem Mann. Vor Ort setzte er ein Zeichen und spendete sein Blut.
„Es ist mir wichtig, dass alle Ihren Beitrag zu dieser wichtigen Hilfe leisten und da bin ich gerne ein Vorbild “, so Djundja.
So diskriminiert die neue Verordnung niemanden mehr wegen der sexuellen Orientierung. Dabei gewährleistet sie immer noch maximale Sicherheit für die Empfänger. Es gilt: Wer mehr als drei Sexualpartner in den vergangenen drei Monaten hatte, wird von der Blutspende für die drei Folgemonate zurückgestellt. Damit bleibt das Risiko für die Weitergabe von Krankheiten wie HIV oder Hepatitis maximal gering. Dazu tragen auch die weiterhin hohen Schutzstandards bei.
Höchste Sicherheitsstandards bleiben aufrecht
Das Rote Kreuz prüft jede Spende auf alle wichtigen Infektionskrankheiten, die durch Blut übertragen werden – und das anhand von mehr als 20 labormedizinischen Tests. Die zweite wichtige Sicherheitssäule ist die Auswahl der Spender nach medizinischen Kriterien. Daher müssen Blutspender den umfassenden Gesundheitsfragebogen vorab sorgfältig und wahrheitsgemäß ausfüllen. Dieser wurde an die neuen Kriterien angepasst. Was gleich bleibt: Weiterhin darf zum Beispiel nicht spenden, wer kürzlich erkrankt war oder sich in einem Tropen- oder Malariagebiet aufgehalten hat.
Blut spenden rettet Leben
„Wir erhoffen uns von der neuen Regelung mehr Aufmerksamkeit für das Thema und auch mehr Spender“, sagte Holzer. Denn im Jahr 2021 gaben nur 3,56 Prozent der Österreicher beim Roten Kreuz Blut ab. Dabei ist Blut ein extrem wichtiges Notfallmedikament, das in der Alpenrepublik rund alle 90 Sekunden benötigt wird.
Die Corona-Pandemie machte die Situation nicht einfacher: Zahlreiche Blutspendeaktionen mussten abgesagt werden. Trotzdem kam es nur vereinzelt zu Engpässen. „Das haben wir dem Einsatz der regelmäßigen Blutspenderinnen und Blutspendern und dem Personal der Blutspendedienste zu verdanken“, lobt Holzer.
Blutspendetermine: Das Rote Kreuz Salzburg bietet jeden Mittwoch die Möglichkeit von 16:00 bis 19:00 Uhr in der Blutspendezentrale, Rudolf-Biebl-Straße 10, zu spenden. at Interessierte finden hier alle Informationen zum Thema Blut spenden samt Terminen im Bundesland Salzburg.
Foto Credit: Rotes Kreuz Salzburg
Foto 1: Bürgermeister Georg Djundja mit Landesrettungskommandant bei der Blutspende
Foto 2: Bürgermeister Georg Djundja bei der Blutspende mit Anton Holzer
Salzburg, 1. September 2022