Fabian Planitzer ist Polizist und Teil der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) in Salzburg. In seiner Freizeit engagiert er sich seit über zehn Jahren als Notfall- und Lehrsanitäter in der Freiwilligen Rettungskolonne Stadt Salzburg. Als er im August über seine Team Österreich Lebensretter-App eine Erste-Hilfe-Alarmierung erhielt, intervenierte er auch hier schnell – dieses Mal als Ersthelfer.
Rasche Reaktion nach Alarmierung
Planitzer befand sich gerade im Dienst in der Stadt Salzburg, als ihn die App über einen Notfall in seinem unmittelbaren Umfeld alarmierte. Er übernahm den Einsatz und fuhr mit seinen Kollegen zum Einsatzort. Dort warteten bereits die Angehörigen, die ihm den Weg in die Wohnung zeigten. Die Patientin war nicht ansprechbar und atmete nicht mehr. Planitzer identifizierte bei der Patientin unmittelbar bei seinem Eintreffen einen Herz-Kreislaufstillstand.
Im Vertrauen auf sein Fachwissen und seine langjährige Erfahrung als Notfall-Sanitäter wusste der Ersthelfer, wie er reagieren musste und begann sofort mit der Wiederbelebung. Parallel riefen seine Kollegen einen Rettungswagen und halfen ihm bei der Versorgung der Patientin.
Als wenige Minuten später das Notarztteam eintraf, übernahm dieses die weitere Versorgung. Die Polizisten halfen beim Transport der Patientin in den Rettungswagen und lotsten den Rettungswagen durch den Verkehr, um einen raschen Transport ins Krankenhaus zu ermöglichen.
Durch rasche Erste Hilfe ohne Folgeschäden überlebt
Schon bald kam die positive Nachricht von den Söhnen der Patientin: Sie bedankten sich bei Planitzer und seinen Kollegen für die rasche Erste Hilfe. Ihre Mutter sei nach zwei Wochen ohne Folgeschäden aus dem Krankenhaus entlassen worden.
„Dieser Einsatz war für mich eine eindrucksvolle Bestätigung, wie wertvoll die Lebensretter-App ist. Im Ernstfall kommt es auf jede Minute an und durch die Alarmierung über die App konnte ich sehr rasch vor Ort sein und Erste Hilfe leisten. Ganz besonders freut es mich natürlich, dass die Patientin sich vollständig erholt hat“, so Planitzer.
Die Söhne der Dame zeigten sich erleichtert und glücklich über die rasche Hilfe und die erfolgreiche Rettungskette. „Herr Planitzer war mit seinen Kollegen so schnell vor Ort und begann mit der Versorgung unserer Mutter. Damit hat er großen Anteil daran, dass sie sich vollständig erholt hat“, zeigt sich Alfred Pfisterer im Namen der Familie dankbar.
Team Österreich Lebensretter-Projekt seit einem Jahr im Einsatz
Bei einem Atem-Kreislauf-Stillstand zählt jede Minute – und oft ist Hilfe nur wenige Meter entfernt. Diesen Vorteil nutzt die Initiative „Team Österreich Lebensretter“, die das Österreichische Rote Kreuz mit Hitradio Ö3 bereits 2007 gestartet hat. Seit rund einem Jahr läuft auch in Salzburg der stufenweise Ausbau des Projekts.
Geht ein Notruf ein, alarmiert die Rettungsleitstelle nun neben dem Rettungsdienst per App auch registrierte freiwillige Ersthelfer, die sich in unmittelbarer Nähe des Einsatzortes befinden. So können sie noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes bzw. des First Responders mit der Herzdruckmassage beginnen. „Die ‚Team Österreich Lebensretter‘ sind damit ein weiterer wichtiger Puzzlestein zur schnellen medizinischen Erstversorgung im Notfall“, erklärt Landesrettungskommandant Stefan Herbst. Landespolizeidirektor Bernhard Rausch freut sich über die Lebensrettung durch einen Salzburger Polizisten: „Ich sehe die Lebensretter-App absolut positiv. Wenn sich Polizistinnen und Polizisten für dieses Projekt engagieren und dadurch im Notfall sofort einschreiten können, stellt dies einen wertvollen Beitrag für die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung dar. Es freut mich sehr, wenn wir als Salzburger Polizei dabei so eng mit dem Rettungsdienst zusammenarbeiten.“
Freiwilliges Engagement für ihre Mitmenschen
In der ersten Ausbaustufe des Projektes können sich ausgebildete Rettungs- und Notfallsanitäter sowie Notärzte als „Team Österreich Lebensretter“ registrieren. Viele davon engagieren sich bereits jetzt ehrenamtlich im Rettungsdienst – und sind bereit, zusätzlich freiwillig als „Team Österreich Lebensretter“ tätig zu werden. „Dieses Engagement kann gar nicht genug gewürdigt werden,“ sagt Stefan Herbst, „Ich möchte mich bei allen ‚Team Österreich Lebensrettern‘ aus ganzem Herzen bedanken!" Nach erfolgreicher Evaluation soll das Projekt auf einen erweiterten Ersthelfer-Kreis ausgerollt werden.
Fotocredit: Rotes Kreuz Salzburg
Foto: Nachdem er von der Lebensretter-App alarmiert wurde, konnte Fabian Planitzer (l.) bereits nach einer Minute mit der Wiederbelebung von Alfred Pfisterers Mutter beginnen und ihr so das Leben retten.
Salzburg, 29. Oktober 2023