Wir sind da Ö Österreich

Doppeledition zum Jubiläum

Kalina Strzalkowski und Nestor Kovachev, die Betreiber*innen der Druckwerkstatt Zein Editions, drucken sonst immer die Editionen anderer. Für unser 30-jähriges Jubiläum standen sie mit ihren eigenen Werken an der Presse. 

Kalina Strzalkowski

Edition für den guten Zweck
Unikatdruckgrafik von Kalina Strzalkowsi für den Art Collectors Club

„Echo der Schatten“

Auflage: 20 (4 APs)
Erscheinungsjahr: 2025
Mindestspende: € 500,00
Technik: Alulithographie

300g Velin d’Arches Echt-Büttenpapier
 

H 54,5 x B 43,5 cm

von Zein Editions auf der Handpresse gedruckt

Verfügbare Blätter anzeigen       Ich möchte ein Blatt haben!

Nestor Kovachev

Kunst für den guten Zweck
Unikatdruckgrafik von Nestor Kovachev für den Art Collectors Club

„Rennen, um zu bleiben“

Auflage: 20 (3 APs)
Erscheinungsjahr: 2025
Mindestspende: € 500,00
Technik: Alulithographie

300g Velin d’Arches Echt-Büttenpapier
 

H 54,5 x B 43,5 cm

von Zein Editions auf der Handpresse gedruckt

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Doppel-Edition für das Wiener Rote Kreuz
Nestor Kovachev (li) und Kalina Strzalkowski (re)

Vorhang auf für jene Druckwerkstatt, die seit 30 Jahren die Editionen für das Wiener Rote Kreuz in erfahrener Handarbeit druckt.

Kalina Strzalkowski, 1988 in Krems an der Donau geboren, absolvierte die Akademie der Bildenden Künste in Wien und spezialisierte sich unter Gunter Damisch auf Grafik und Druckgrafische Techniken. 2017 übernahm Sie die Druckwerkstatt von Kurt Zein. Für das Wiener Rote Kreuz gestaltete sie die Arbeit „Echo der Schatten“ als Schnittstelle von Druckgrafik, Fotografie und Objektkunst.

Nestor Kovachev ist neben seiner Tätigkeit als Druckgrafiker auch renommierter Künstler. 1981 in Veliko Tarnovo in Bulgarien geboren, absolvierte er sein Studium an der Kunstuniversität in Veliko Tarnovo und dann an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Das Motiv der vorliegenden Arbeit  „Rennen, um zu bleiben.“greift eine ikonische Szene aus Lewis Carrolls Alice im Wunderland auf, in der die Rote Königin mit ernster Miene zu Alice den berühmten Satz spricht: „Hierzulande musst du so schnell rennen, wie du kannst, wenn du am gleichen Fleck bleiben willst.“

Kalina: Meine Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle von Druckgrafik, Fotografie und Objektkunst. Die Technik der Alugrafie nutze ich nicht zur Reproduktion, sondern als experimentelles Werkzeug – für eine direkte Auseinandersetzung mit Material, Struktur und Bildentstehung.

Häufig gilt Druckgrafik als Mittel der Vervielfältigung – als Technik, die ein „Original“ wiedergibt. Mit dieser Vorstellung möchte ich brechen. In meiner Arbeit liegt das Original in den realen, belichteten Gegenständen – gebannt einzig in der Komposition auf der Platte. Es gibt keine Vorlage. Die Komposition entsteht direkt im Moment: durch Überlagerung, Farbwahl und Anordnung mehrerer Platten.

Ich verstehe Druckgrafik als eigenständiges Medium mit unverwechselbarem Ausdruck. Jeder von Hand eingefärbte und gedruckte Abzug ist ein Unikat – und zugleich ein Original.

Nestor: Die Begegnung mit diesem Satz – viele Jahre, nachdem ich das Buch gelesen hatte, beinahe zufällig – wurde zum Ausgangspunkt dieser Arbeit: „Hierzulande musst du so schnell rennen, wie du kannst, wenn du am gleichen Fleck bleiben willst.“ 

Was auf den ersten Blick paradox erscheint, entfaltete für mich eine erstaunliche Tiefe. In einer Welt, die sich unaufhörlich wandelt – gesellschaftlich, wirtschaftlich, technologisch – ist Bewegung zur Notwendigkeit geworden. Wer nicht in Entwicklung bleibt, riskiert, zurückzufallen. Anpassung ist nicht nur Aufgabe, sondern Bedingung.

Während der Lockdowns im Jahr 2020 begann ich, unterschiedliche Materialien auf lichtempfindliche Platten zu belichten. Die hier gezeigten Werke sind das Ergebnis eines fortlaufenden Experiments mit Alltagsmaterialien: Stoffe, Netze, Folien, Pflanzen, Werkstattreste – scheinbar unspektakuläre Dinge, die durch Überlagerung, Belichtung und Verdichtung eine völlig neue visuelle Präsenz entfalten.

Besonders spannend finde ich das Wechselspiel zwischen festen, wiederkehrenden Formen – etwa silhouettenhaften Pflanzen oder geometrischen Mustern – und frei fließenden Linien, Tropfen und Zufallsspuren. Die Arbeiten bewegen sich zwischen Zeichnung, Fotogramm und Collage. Sie sind Momentaufnahmen eines Prozesses, der gleichermaßen von Intuition, Zufall und präziser Beobachtung von Form, Oberfläche und Licht lebt.

Stillstand ist Bewegung – unsichtbar, leise, unaufhaltsam. Wer nicht mitgeht, wird rückwärts vom Strom der Veränderung getragen. Auch wir. Alles.

Diese Dynamik begegnet mir im Alltag immer wieder: im beruflichen, sozialen oder auch im künstlerischen Kontext. Der Druck, immer weiterzumachen, sich zu optimieren, mitzuhalten – selbst dann, wenn man gar nicht weiß, wohin genau man eigentlich will.

In der Wirtschaft kennt man dieses Phänomen als das „Red Queen“-Prinzip: Unternehmen und Systeme müssen sich ständig weiterentwickeln, allein um ihre Position zu halten – weil sich das gesamte Umfeld ebenfalls in Bewegung befindet. Es ist eine Art evolutionärer Zwang zur Veränderung, der oft wenig mit echter Entwicklung zu tun hat, sondern eher mit dem Vermeiden von Rückschritt.

Mich beschäftigt diese Ambivalenz sehr – sowohl im Privaten als auch in meinem künstlerischen Arbeiten: Wann bewege ich mich wirklich vorwärts? Und wann renne ich nur, um nicht zurückzufallen?

 

Die Zusammenarbeit zwischen der Druckwerkstatt und dem ACC des Wiener Roten Kreuzes besteht seit über 30 Jahren. Was als gemeinsames Projekt begann, hat sich zu einer kontinuierlichen künstlerischen Kooperation entwickelt – getragen von Vertrauen, Qualität und Experimentierfreude.

Gerade heute ist es rar geworden, hochqualitative druckgrafische Techniken in zeitgenössische Projekte einzubinden. Umso bemerkenswerter ist, dass im Rahmen dieser Zusammenarbeit die Edition als Unikatgrafikreihe realisiert wird. Das Sujet bleibt zwar gleich, doch jedes einzelne Blatt wird farblich – und zum Teil auch kompositorisch – individuell gestaltet. Kein Druck gleicht dem anderen. Jedes Werk ist ein Unikat.

Diese besondere Form der künstlerischen Umsetzung unterstreicht den Wert des Projekts – und schafft zugleich einen vielschichtigen Mehrwert. Denn diese Zusammenarbeit nützt allen: den Künstlerinnen, der Werkstatt, dem Katastrophenschutz – und nicht zuletzt den Käufer*innen, die den Erwerb steuerlich geltend machen können. Eine echte Win-Win-Win-Win-Situation: kulturell, sozial, handwerklich und finanziell.

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

In den Katalogen finden Sie die Edition in ihrer Gesamtheit. Einige Blätter wurden in Druckworkshops von Spender*innen selbst gedruckt und sind verbindlich reserviert. Diese Blätter sind als „vergeben“ gekennzeichnet.

Für die Reservierung der übrigen Blätter gilt das „first-come-first-serve“-Prinzip. Teilen Sie uns sehr gerne Ihre Wünsche für die Reservierung eines der freien Blätter mit. Nennen Sie uns dabei bitte Alternativen, damit wir bei einer vorherigen Reservierung durch andere Interessent*innen eine Wahlmöglichkeit haben.

Kontaktieren Sie uns gerne!

 

 

Wir richten ein großes Dankeschön an Kalina Strzalkowski & Nestor Kovachev für die langjährige gute Zusammenarbeit und die verlässliche Unterstützung des Art Collectors Club. 

wir sind da
Portraitfoto von Agnes Trippel

Art Collectors Club

Ansprechpartnerin

Agnes Trippel

Nottendorfer Gasse 21
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