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Ein Mädchen steht neben einem umgekippten Fass

Dürre: Strategien gegen die stille Katastrophe

Die Auswirkungen der Klimakrise sind weltweit spürbar, besonders stark jedoch in den Regionen, die bereits seit Jahren unter extremer Wasserknappheit leiden. Vor allem Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas (MENA-Region) wie Algerien, Libyen, Jordanien oder Syrien sind zunehmend von langanhaltenden Dürren betroffen, die Umwelt, Wirtschaft und vor allem die Menschen bedrohen.

Wenn das Wasser versiegt

Ein Kind steht vor einem Zelt

Ein aktuelles Beispiel für die verheerenden Folgen von Wasserknappheit ist Syrien. Nach Jahren von bewaffneten Auseinandersetzungen sind in dem Land mehr als 16 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Fast 80 Prozent haben keinen sicheren Zugang zu  sauberemTrinkwasser, das entspricht ungefähr der Einwohnerzahl Belgiens. Die schwerste Dürre seit Jahrzehnten verschärft die humanitäre Notlage und bedroht die Existenz von Millionen Menschen. Flüsse und Grundwasser trocknen aus, Felder bringen weniger Ertrag, und Krankheiten breiten sich aufgrund schlechter Hygienebedingungen schneller aus.

Eine Dürre unterscheidet sich wesentlich von anderen Naturkatastrophen: Sie beginnt schleichend und dauert oft mehrere Monate oder sogar Jahre. Ihre Folgen reichen von Ernteausfällen und steigenden Lebensmittelpreisen über gefährdete Trinkwasserversorgung bis hin zu Migrationsbewegungen. Um die Folgen von Katastrophen zu vermindern und Menschenleben zu schützen, ist rechtzeitige Vorsorge dringend notwendig.

 

Von der Reaktion zur Vorsorge

Ein Mann geht über vertrocknete Felder

In der Vergangenheit wurde auf Dürren meist erst reagiert, wenn Ernten ausgefallen und Reservoirs bereits ausgetrocknet waren - doch das ist viel zu spät. Um die Wirksamkeit der Hilfe der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond Organisationen (IFRC) zu verbessern, rückt heute stattdessen Prävention in den Mittelpunkt: Frühwarnsysteme, wissenschaftliche Daten und vorab geplante Maßnahmen ermöglichen es, schon bei ersten Anzeichen einer Dürre zu handeln. So können Notfallpläne frühzeitig aktiviert, benötigte Finanzmittel freigegeben und vorbereitete Schritte umgesetzt werden, bevor die Krise ihren Höhepunkt erreicht.

Drei Säulen der wirksamen Dürrebekämpfung

Mitarbeiter des Roten Halbmonds reden mit Zivilisten

Der Ansatz der vorausschauenden Hilfe der IFRC in der MENA Region umfasst drei eng miteinander verbundene Handlungsfelder:

1. Strategische Vorbereitung
Klare Strukturen und rechtliche Grundlagen sind im Notfall entscheidend. Dazu gehören nationale Dürre-Teams, einheitliche Frühwarnsysteme und automatische Finanzierungsmechanismen. Werden Schwellenwerte bei Niederschlag oder Grundwasser unterschritten, stehen so sofort Mittel für geplante Maßnahmen bereit, ohne Zeitverlust durch Genehmigungsprozesse.

2. Multisektorale Notfallhilfe
Wird die Krise akut, wird die Bevölkerung auf mehreren Ebenen unterstützt: Trinkwasserversorgung, Reparatur von Brunnen und Leitungen, Verteilung von Lebensmitteln und Hygieneartikeln sowie medizinische Unterstützung. Auch psychosoziale Betreuung und Schutzmaßnahmen für besonders verletzliche Gruppen wie Kinder und ältere Menschen spielen eine entscheidende Rolle.

3. Langfristige Resilienz
Um Gemeinschaften widerstandsfähiger zu machen, werden Methoden wie nachhaltige Landwirtschaft, dürreresistente Pflanzen und wassersparende Bewässerung gefördert. Weiters helfen Wiederaufforstung, Bodenschutz sowie Regenwassernutzung oder Abwasseraufbereitung dabei, vorhandene Ressourcen langfristig zu sichern.

Gemeinschaften im Mittelpunkt

IRFC Mitarbeiter stehen mit einem Mädchen an einem Brunnen

Lokale Gemeinschaften spielen eine Schlüsselrolle in der effektiven Vorbereitung auf Extremsituationen. Saatgutbanken, Trainingsprogramme für klimaangepasste Landwirtschaft oder Aufklärungskampagnen zu Wasser und Hygiene binden Betroffene aktiv in die Veränderungsprozesse ein. Besonders Frauen und Jugendliche werden hier gefördert, da sie oft direkt für Wasserbeschaffung, Landwirtschaft und Haushaltsführung verantwortlich sind.

Unterstützung durch Rotkreuz-Know-How

Mitarbeiter des Roten Halbmonds verlegen Wasserleitungen

Die Umstände in der MENA-Region verdeutlichen die globalen Herausforderungen der Klimakrise. Katastrophenvorsorge, internationale Zusammenarbeit und starke lokale Strukturen sind entscheidend, um Menschenleben zu schützen und Existenzen zu sichern. Durch die Unterstützung der Rotkreuz- und Rothalbmond Gesellschaften mit Fachwissen, Ressourcen und starken Partnerschaften können sich die Länder der MENA-Region besser auf Krisen vorbereiten und dadurch schneller auf Extremsituationen reagieren.
Durch diesen vorausschauenden Ansatz können sowohl Leid als auch Kosten verringert werden, und neue Perspektiven für die Menschen entstehen, die am stärksten von Dürre betroffen sind.

08.10.2025

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