Spazieren gehen, plaudern, gemeinsam in der Zeitung lesen oder einfach miteinander über Gott und die Welt reden. Einmal die Woche schaut Besuchsdienst-Mitarbeiterin Gertraud Fellinger aus Micheldorf bei ihrem Klienten Herrn Z. vorbei, um mit ihm eine nette Zeit zu verbringen. In Zeiten der Corona-Ausgangbeschränkungen war dies leider nicht möglich und sie besuchte ihn via Telefon. Obwohl sie sich nicht sehen konnten, war die Menschlichkeit auch virtuell spürbar. „Wir verstehen uns gut und es macht mich glücklich, anderen Menschen Zeit zu schenken“, sagt die Pensionistin, die vor etwa drei Jahren beschloss, sich im Besuchsdienst-Team Kirchdorf freiwillig zu engagieren. Respekt, Vertrauen und Menschlichkeit spielen dabei eine große Rolle. Besuchsdienst-Mitarbeiter/innen wie Gertraud Fellinger sind oft auch Ansprechpartner für Menschen, die sonst niemanden mehr haben. Sie sind einsam und freuen sich, in ihnen einen Ansprechpartner zu haben. Mit der Corona-Pandemie rückte das Thema Einsamkeit in den gesellschaftlichen Mittelpunkt. Seit ein paar Wochen dürfen unsere Besuchsdienst-Mitarbeiter/innen ihre Klienten wieder persönlich treffen und das Glück ist damit perfekt.
„Glück können wir lernen, indem wir Verantwortung übernehmen“
Die Mitarbeiter im OÖ. Roten Kreuz sind da, wenn Mitmenschen Hilfe brauchen und übernehmen Verantwortung für eine lebenswerte Gesellschaft. Auch in schwierigen Zeiten sind sie als wichtige Leistungsträger der Zivilgesellschaft zur Stelle. Sie helfen ohne große Worte. Sie brauchen auch keine Bühnen, um sich zu inszenieren. Ihre Hilfe kommt von Herzen und beeinflusst ihr Leben. Dieses Engagement verbindet alle Gesellschaftsschichten. Studien bestätigen: Menschen, die sich sozial engagieren, sind im Schnitt glücklicher, gesünder und verkraften Stress oft besser. Besonders in schwierigen Tagen ist es notwendig, Glück auch in kleinen Dingen zu finden. Zum Beispiel beim Lesen eines Buches, im Gespräch mit Familienmitgliedern oder im wertschätzenden und achtsamen Umgang miteinander. „Wer langfristig Glück empfindet, hat Sinn im eigenen Leben gefunden. Das passiert, wenn Menschen für Mitmenschen da sind, um ihnen zu helfen“, findet Bezirksstellenleiter Dr. Dieter Goppold. „Glück können wir lernen, indem wir Verantwortung übernehmen, Vertrauen schaffen und das Gemeinsame in den Mittelpunkt unserer Handlungen stellen.“